Fundgrube für Nachwuchs-Journalisten: Beim Rundgang durch den Bebenhäuser Pfleghof machten sich die Viertklässler eifrig Notizen. Fotos: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Klasse 4c der Esslinger Grundschule St. Bernhardt

Tag für Tag besuchen rund 1000 Menschen die Stadtbücherei in der Esslinger Heugasse. Manche kommen, um dort Bücher und andere Medien auszuleihen. Andere wollen in Ruhe schmökern oder am Computer arbeiten. Manche bevorzugen den Kutschersaal, weil die Bücherei dort nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche ein reizvolles Veranstaltungsprogramm anbietet. Und wieder andere schätzen die Bibliothek als Lernort oder als zentral gelegenen Treffpunkt mit besonderem Flair. Denn die Zentrale der Esslinger Bücherei ist in einem geschichtsträchtigen Gebäude untergebracht: dem Bebenhäuser Pfleghof. Wer dorthin kommt, kennt die Eingangshalle, das Café, im Sommer den malerischen Innenhof und natürlich die eigentliche Bibliothek mit ihren Regalen voller Bücher, Filme und CDs. Doch das historische Gebäude steckt voller Geheimnisse, die den meisten Besuchern verborgen bleiben. Die Klasse 4c der Esslinger Grundschule St. Bernhardt und ihre Lehrerin Anne Frenzel wollten es genau wissen und haben bei Bücherei-Leiterin Gudrun Fuchs nachgefragt. Weil so viel Interesse belohnt werden muss, bekamen sie von Gudrun Fuchs und ihren Kolleginnen Gabi Jenkins und Julia Yazici eine exklusive Führung, während der sich Türen öffneten, die für andere Bücherei-Besucher sonst verschlossen bleiben. Hinterher notierten die Jungen und Mädchen für das EZ-Projekt „Zeitung in der Schule“ ihre Eindrücke.

Mehr als nur eine Bücherei: Für mich war die Bücherei bisher einfach nur die Bücherei. Jetzt weiß ich, dass das Gebäude auch eine spannende Geschichte hat. Ich fand es toll, dass wir während unserer Führung sogar die mehr als 800 Jahre alten Dachbalken und den Keller besichtigen konnten. Jeremia

Bewegte Geschichte: Ich wusste nicht, dass die Bücherei früher ein Pfleghof war. Erst seit dem Jahr 1988 ist in dem Gebäude die heutige Bücherei. Mariella

Begeisternde Architektur: Besonders gut gefällt mir der interessante Baustil der Bücherei. Das Gebäude ist aus verschiedenen Holzbalken gebaut - alte und neue Balken sind dabei gemischt. Auch die Sandsteine, aus denen die Wände bestehen, finde ich sehr schön. Nisa

Verlockender Keller: Besonders interessiert hat uns der Keller. In dem alten Gewölbe werden Klassiker und andere Bücher wie Karl Mays „Winnetou“, die nicht mehr so häufig ausgeliehen werden, aber viel zu schade zum Wegwerfen wären, aufbewahrt. Außerdem gibt es dort viele CDs. Paulina und Jasmin

Beachtliche Zahlen: Ich kannte die Stadtbücherei bisher nur vom Bücherausleihen. Bevor wir dort unsere Führung machen durften, wusste ich nicht, dass es dort fast 190 000 Bücher, Zeitschriften, CDs und DVDs gibt, die ausgeliehen werden können. Das ist eine Zahl, die mich beeindruckt hat. Laura

Beeindrucke Größe: Beeindruckt hat mich das große Grundstück, das früher einmal zum Bebenhäuser Pfleghof gehört hat. Leider gehört ein Teil davon inzwischen nicht mehr zum Gelände der Stadtbücherei. Der Dachboden und die Treppen, die nach oben führen, sind ziemlich abgetreten. Das ist kein Wunder, denn in dem Haus haben schon vor 800 Jahren Menschen gewohnt. Lustig war das Plumpsklo, das schon lange nicht mehr genutzt werden darf. Marika

Unvergessene Bewohner: Mich hat begeistert, dass vor 200 Jahren in der Bücherei eine Familie gewohnt hat, die 19 Kinder hatte. Eines der Mädchen hieß Pauline. Gabi Jenkins, die in der Stadtbücherei arbeitet, hat uns beim Rundgang ein Bild von ihr gezeigt. Pauline Mögling hat später als Missionarin eine sehr wichtige Arbeit geleistet. Maren

Lebendige Geschichte: Ich fand bemerkenswert, dass das Gebäude der Bücherei schon 800 Jahre alt ist. Außerdem finde ich es toll, dass es noch so gut erhalten ist. Benian

Hoch hinaus: Mir hat gefallen, dass wir uns ausnahmsweise auf dem Dachboden umsehen durften. Die Holzbalken dort sind sehr alt. Ich hatte anfangs ein bisschen Angst, weil es ein ganz ungewohntes Gefühl war, auf dem Dachboden herumzulaufen, wo sonst kein Bücherei-Besucher hin darf. Damla

Spannende Entdeckungen: Bisher kannten wir nur die Räume der Esslinger Stadtbücherei, in die jeder Besucher gehen darf. Im Keller waren wir zum allerersten Mal. Es roch dort ein bisschen modrig und an manchen Stellen waren Spinnweben. Rebecca, Lilli und Chiara

Dicht an dicht: Ich wusste nicht, dass früher im dritten Stock fünf Familien mit vielen Kindern gewohnt haben. Auf dem Dachboden konnte ich sehen, wie dicht die Häuser damals aneinander gebaut worden waren. Kaan

Gruselige Katzen:Uns hat der Dachboden am besten gefallen. Früher dachten die Menschen, dass keine Ratten und Mäuse ins Haus kommen, wenn sie eine Katze in die Wände einmauern. Das fanden wir ein bisschen gruselig, aber auch spannend. Die Balken im Dachboden sind sehr alt. Annika, Franziska und Mick