Daniela Krol-Zenkowitz (vorn) möchte den Schülern ihrer Gesangsklasse dieselbe Freude an der Musik vermitteln, die sie selbst empfindet. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Salim und Matin, Schüler der Internationalen Klasse der Albert-Schweitzer-Schule

„Es schwinden jedes Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten“, hat der Dichter Friedrich Schiller einst notiert. Der Wunsch, zu singen, steckt in vielen Menschen - man braucht nur die Gelegenheit dazu. Am besten ist es, wenn man bereits in jungen Jahren mit der Musik in Berührung kommt. Das ist auch für die Schulen eine Herausforderung, der sie ganz unterschiedlich begegnen. Die Denkendorfer Albert-Schweitzer-Schule folgt einem Konzept, das bereits viel Beifall gefunden hat: Seit fünf Jahren gibt es dort eine Gesangsklasse, in der die Schülerinnen und Schüler lernen, was Singen wirklich bedeuten kann und wie es ihnen gelingt, besser mit ihrer Stimme umzugehen. Musiktheoretische Lehrplaninhalte werden im Unterricht durch das Singen trainiert. Und mit Daniela Krol-Zenkowitz haben die Schüler der Denkendorfer Gesangsklasse eine hochkarätige Lehrerin, Gesangspädagogin und ausgebildete Sängerin, die seit rund 40 Jahren auch am Stuttgarter Staatstheater ihrer Leidenschaft für die Musik und ihrer Liebe zur Oper nachgeht. Die Schüler der Gesangsklasse profitieren auf vielfältige Weise von den Erfahrungen der Pädagogin, die 1986 sogar mit Loriot zusammengearbeitet hat.

Kleine Auftritte motivieren zusätzlich

Konzentriert schauen die Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in ihre Musikbücher. Sie haben ganz offensichtlich Freude am Singen und freuen sich über das musische Profil, das ihnen ihre Realschule anbietet. „Die Gesangsklasse macht sehr viel Spaß und wir singen sogar in mehreren Sprachen“, berichtet Letizia, ein Mädchen aus der sechsten Klasse.

Das Angebot ist denkbar vielseitig: In der Gesangsklasse werden nicht nur die gewohnten Lernplaninhalte des Fachs Musik vermittelt, sondern die Schüler lernen, gemeinsam mit ihrer Stimme umzugehen. „Wir machen Übungen zur Stimmbildung, trainieren die Erweiterung des Stimmumfangs, singen im Kanon, auch mehrsprachig“, beschreibt Daniela Krol-Zenkowitz die Arbeit mit ihrer Gesangsklasse. „Und die Schüler lernen natürlich auch, wie man vom Blatt singt“, erzählt sie.

In der Klassenstufe fünf werden drei Wochenstunden Musik als Unterricht mit der Stimme angeboten. Dabei legt die erfahrene Gesangspädagogin vor allem Wert auf die Ausbildung und die Entwicklung der Stimme. Kleine Auftritte und Ausflüge sollen die Schüler zusätzlich motivieren und die Klassengemeinschaft zusammenschweißen, denn die Kinder der Gesangsklasse kommen nur für den Musikunterricht zusammen. In den übrigen Fächern werden sie in ihrer jeweiligen Stammklasse unterrichtet.

Die Schulleitung und das Kollegium der Albert-Schweitzer-Schule freuen sich über das musische Profil ihrer Schule, mit dem sie auch dem Namensgeber der Schule die Ehre erweisen. „Unsere Kindheit ist das Vorspiel zu unserem Leben, in der sich eine große Melodie ankündigt - und ich denke, das trifft auch für die Jugend zu“, zitiert Martin Klein, der Schulleiter der ASS, aus einer Predigt von Albert Schweitzer und fügt hinzu: „Die Melodie soll wachsen wie in einer großen Symphonie, die Leben heißt, und daraus wollen wir alle gemeinsam die Grundlagen schaffen, um unsere Schülerinnen und Schüler erfolgreich in die Zukunft zu tragen.“ Wie kann man diese Idee des Namensgebers der Denkendorfer Schule besser umsetzen als mit einer Gesangsklasse, die von einer sehr erfahrenen und leidenschaftlichen Pädagogin und ausgebildeten Sängerin unterrichtet wird?