Andreas Rudlof ist Feuerwehrmann aus Leidenschaft. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Seit zehn Jahren ist Andreas Rudlof Chef der Berufsfeuerwehr auf dem Stuttgarter Flughafen. Sein Arbeitsalltag bietet ständig neue Herausforderungen. Im Interview mit den Gymnasiasten des Esslinger Theodor-Heuss-Gymnasiums erzählt er, weshalb er schon als kleiner Junge zur Feuerwehr wollte.

Wo liegt der Unterschied zwischen normaler Feuerwehr und einer Flughafen-Feuerwehr?

Rudlof: Zum einen gibt es eine normale Feuerwehr an jedem Ort und eine Flughafen-Feuerwehr nur am Flughafen. Zum anderen ist eine Flughafen-Feuerwehr etwas ganz Besonderes. Es ist nicht nur abwechslungsreich und man hat mit Menschen zu tun, sondern man hat auch ständig dieses Urlaubsfeeling.

Wie sehen der Alltag und die Nacht bei der Flughafen-Feuerwehr aus?

Rudlof: Während der Nacht haben die Feuerwehrmänner acht Stunden Ruhezeit, von 22 bis 6 Uhr, sowie acht Stunden Arbeitsbereitschaft. Jeder hat sein Bett und einen Erholungsraum. Dort kann man fernsehen und private Dinge erledigen. Wobei der Feuerwehrmann nicht schläft, sondern ruht. Der Arbeitstag beginnt um 7 Uhr. Zuerst werden Infos bekannt gegeben. Danach werden die Fahrzeuge überprüft. Dann gibt es eine Kurzausbildung. Nach der Frühstückspause ist Arbeitsausbildung. Bis 16.30 Uhr dauert ein Arbeitstag mit Pausen. Es gibt zweimal in der Woche Dienstsport, um sich fit zu halten.

Wie schnell muss man für einen Einsatz bereit sein?

Rudlof: Man hat drei Minuten Zeit, um sich bereit zu machen.

Was war Ihr schlimmstes Erlebnis?

Rudlof: Vor einigen Jahren hatten wir einen Unfall mit einem Kran, bei dem der Kranführer ums Leben gekommen ist. Der Kran ist umgekippt, und der Beton hat ihn erdrückt. Das war schlimm.

Wie kamen Sie zu diesem Beruf?

Rudlof: Ein Tag, bevor mein Bruder geboren wurde, durfte ich bei meinem Opa übernachten. In der Nacht hat eine Scheune gebrannt. Das war die Zündung für mich, zu sagen: Ich will zur Feuerwehr.

Ist der Beruf genau so, wie Sie es sich vorgestellt haben?

Rudlof: Ja!

Ist der Beruf mit der Familie kompatibel?

Rudlof: Für die Kollegen im Schichtdienst ist es natürlich so, dass sie 24 Stunden weg sind. Aber sie haben auch mal fünf Tage frei. Man muss auch beachten, dass man an großen Feiertagen, wie zum Beispiel Pfingsten, Weihnachten oder Ostern, arbeiten muss. Meistens gewöhnen sich die Familien daran.