Gisela Vetter, Christa Mauz, Gretel Schuder und Helene Höfer (von links) verpacken die Marmeladengläser . Foto: Roberto Bulgrin - Roberto Bulgrin

Alles für die EZ-Weihnachtsspendenaktion: Die Landfrauen verkaufen eigene Marmelade, handgestrickte Socken und selbstgebackene Gutsle in der EZ-Geschäftsstelle.

EsslingenEin kleiner Raum mitten in einem Esslinger Wohnhaus. Darin: Ein Tisch mit Stühlen und vielen Kisten drumherum. In diesen Pappkartons stehen aneinander gereiht Marmeladengläser, die später verpackt werden. Die Landfrauen von RSKN und aus ganz Esslingen kochen jedes Jahr Marmelade, backen Plätzchen und stricken Socken – der Erlös ist für Menschen in Not. Zugunsten der EZ-Weihnachtsspendenaktion verkaufen sie ab dem 4. Dezember ihre Köstlichkeiten und Kreationen in der EZ-Geschäftsstelle am Marktplatz 6 gleich neben dem Weihnachtsmarkt.

Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Aufkleber, Gummiband, Tücher und Listen: Es ist alles vorbereitet. Jedes Jahr verpacken die Landfrauen vor dem Verkaufsstart ihre Marmeladengläser zusätzlich mit Tüchern und Aufklebern. Auch an diesem kalten Nachmittag. „Wo steht die Kiste mit der Erdbeermarmelade?“, fragt Gretel Schuder in die Runde. Die 70-Jährige organisiert die Aktion der Landfrauen und hat selbst einige Gläser Marmelade gekocht, paarweise bunte Socken gestrickt und süße Festtags-Springerle gebacken.

An diesem Nachmittag helfen Gisela Vetter, Christa Mauz und Helene Höfer mit und wirken wie ein eingespieltes Team. Jede der Frauen hat um die 100 Marmeladen gekocht, in verschiedenen Sorten. Stachelbeere, Pfirsich und Holunderblüte sind nur drei von vielen Varianten. Auch ungewöhnliche Obstsorten sind dabei: „Wir haben zum Beispiel die Josta. Das ist eine Kreuzung zwischen Stachelbeere und schwarze Träuble“, erklärt Schuder.

Rund 700 gefüllte Gläser stehen im Raum. „In diesem Jahr haben wir weniger Marmelade als im vergangenen Jahr“, sagt Schuder. Das sei auch immer abhängig davon, wie viel Obst es in dem Jahr gegeben habe. Denn das kommt nicht etwa aus dem Supermarkt, sondern wächst in den Gärten der Landfrauen. „Ich bekomme auch noch welches von meinen Kindern und Enkeln aus ihren Gärten“, erzählt Gisela Vetter. Sobald das jeweilige Obst reif sei, könne man Marmelade davon kochen. „In meiner Marmelade sind nur Zucker und Früchte, keine Zusatzstoffe“, sagt Helene Höfer. Nur bei der Williamsbirne würde sie noch etwas Maracujasaft dazugeben, dass die Masse nicht zu dickflüssig ist. Bei der Zubereitung der Marmeladen sind die vier Frauen sich einig: Beim Kochen muss man immer dabei bleiben und man muss regelmäßig umrühren.

Viel Zeit zum Reden haben sie an diesem Nachmittag nicht, die Marmeladengläser müssen schließlich alle einzeln verpackt werden. Kiste für Kiste wird auf den Tisch gestellt, darin die sortierten Marmeladen, beklebt mit den jeweiligen Etiketten. Der Mann von Gretel Schuder hat sie gedruckt, für jede Sorte gibt es eine bestimmte Anzahl. Alle ist sorgfältig notiert auf Listen. Dann werden noch die Marmeladentücher mit einem Gummiband um die Gläser gebunden. „Die Tücher habe ich schon davor passend zugeschnitten“, erzählt Gisela Vetter. Neben den Gläsern liegen auch schon paarweise bunte Wollsocken im Raum. „Bis Mittwoch stricke ich noch weitere Strümpfe“, sagt Gretel Schuder. Auch die Anzahl der Weihnachtsplätzchen ist noch ungewiss. Schließlich backen die Landfrauen sie ganz frisch. „Wir verpacken heute nur die Marmeladengläser und treffen uns an einem anderen Tag zum Eintüten der Gutsle“, erzählt die 70-Jährige.

Mehr als 20 Jahre unterstützen die Landfrauen bereits die EZ-Weihnachtsspendenaktion. Gisela Vetter erklärt: „Ich helfe gerne mit, weil es mir Spaß macht und ich das Obst für die Marmelade sowieso in meinem Garten habe.“ Rund 100 Gläser Marmelade hat sie dieses Jahr gekocht – für den guten Zweck.

Mehr Informationen

Selbstgemachtes: Die Landfrauen verkaufen Marmelade, Socken und Weihnachtsplätzchen am Mittwoch, 4. Dezember, ab 9 Uhr in der EZ-Geschäftsstelle am Marktplatz 6. Auch an den darauffolgenden Tagen wird das Selbstgemachte verkauft – solange der Vorrat reicht.

Weihnachtsmusik: Neben den Landfrauen unterstützt auch Ulrich Voss die Weihnachtsspendenaktion der Eßlinger Zeitung. Der Musiker verkauft am Mittwoch, 4. Dezember, ab 11 Uhr in der EZ-Geschäftsstelle seine aktuelle Weihnachts-CD. Der Erlös aus dem Verkauf fließt in die Weihnachtsspendenaktion.

Verdopplungsaktion: Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen unterstützt die Spendenaktion und verdoppelt am Montag, 9. Dezember, die Spenden über das Internet. Jede Spende bis 100 Euro, die am 9. Dezember ab 10 Uhr auf der Spendenplattform www.gut-fuer-den-landkreis-esslingen.de/projects/74352 eingeht, wird verdoppelt. Insgesamt werden 10 000 Euro zur Verfügung gestellt.

EZ-Glühweinstand: Heute engagieren sich am EZ-Stand am Postmichelbrunnen ab 14 Uhr Eberhard Haußmann, Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbands, und ab 15 Uhr Esslingens Finanzbürgermeister Ingo Rust sowie Johannes Schneiderhan, Geschäftsführer von „Esslingen live“. Ab 17 Uhr kommen Landrat Heinz Eininger und Dezernatsleiterin Katharina Kiewel, ab 18 Uhr sind Heinz Fohrer, Vorstandsmitglied der Volksbank, und Esslingens Erster Bürgermeister Wilfried Wallbrecht an der Kelle.