Quelle: Unbekannt

Von Greta Gramberg

Ob Obdachlose, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Familien in Armut - der sprichwörtliche Rand der Gesellschaft ist nicht irgendwo, sondern in der Nachbarschaft vieler Menschen. Mitfühlende Leserinnen und Leser sowie Firmen haben darum auch in diesem Jahr wieder im Rahmen der EZ-Weinachtsspendenaktion großzügig Geld an den Verein Gemeinsam helfen überwiesen. Damit ihre Unterstützung rechtzeitig zur Bescherung bei den Hilfsbedürftigen ankommt, hat EZ-Herausgeberin und Vereinsvorsitzende Christine Bechtle-Kobarg kurz vor Heiligabend Vertreter sozialer Organisationen ins Verlagshaus eingeladen. Norbert Kindler, Schatzmeister bei Gemeinsam helfen, hat ihnen die Spendenschecks überreicht.

Auf ganz unterschiedliche Weise setzen die Empfänger das nun erhaltene Geld ein. Für ihre Schwierigkeiten und Probleme finden Menschen in finanziellen oder anderen Notlagen seit einigen Jahren Ansprechpartner in den „Orten des Zuhörens“ in Esslingen, Kirchheim, Ostfildern und Nürtingen. Der Träger, die Caritas Fils-Neckar-Alb, setzt das Spendengeld für sie ein. Kornelija Ljubek-Ples vom Caritas-Zentrum Esslingen hat den Scheck über 6000 Euro mit Freude entgegen genommen.

Ob es nun um einen Ausflug ins Schwimmbad geht oder die Materialanlieferung zur Vorbereitung von Freizeiten: Der CVJM-Bus hat vielen Kindern und Jugendlichen schöne Stunden ermöglicht. Doch er ist in die Jahre gekommen. Für einen Ersatz hat es 10 000 Euro gegeben. Die leitende Referentin des CVJM Esslingen, Gabriele Deutschmann, und Verwaltungsleiter Kai Grünhaupt haben die Spende bei der EZ abgeholt. „Wir sind überglücklich, dass wir den Neukauf realisieren können“, sagt Grünhaupt. Bei 25 Jugendgruppen brauche man einfach ein Fahrzeug.

Für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige ist die Brücke in Plochingen eine wichtige Anlaufstelle. Um einigen von ihnen ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren, haben der Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbandes Esslingen, Eberhard Haußmann, und der Leiter der Diakonischen Bezirksstelle Esslingen, Dietmar Bauer-Sonn, 1000 Euro in Empfang genommen. „Es verbessert die Lebenssituation dieser Menschen nicht grundlegend, aber es bedeutet ein Sahnehäubchen im sonst so tristen Alltag“, freute sich Eberhard Haußmann und dankte den vielen Großzügigen. Spenden sei barmherzig und ein Stück Nächstenliebe.

„Ich darf mich herzlich bedanken, das hilft uns recht viel weiter“, sagte Martin Kuhn vom DRK Baltmannsweiler, als er gemeinsam mit Sabrina Krüger und deren Tochter Malia einen Scheck über 10 000 Euro entgegen genommen hat. Die Lebensretter verwenden ihn als Zuschuss, um ihren 30 Jahre alten Einsatzleitwagen in Rente zu schicken und einen neuen anzuschaffen.

Die größte Summe hatte in diesem Jahr wieder die Stadt Esslingen beantragt, um das Leben vieler Einzelpersonen ein Stück aufzuhellen - vorerst 10 000 Euro hat sie vor Weihnachten erhalten. Man werde das Geld noch vor den Feiertagen verteilen, sagte Renate Schaumburg, Leiterin des Amts für Soziales und Sport. „Es ist wirklich ein Weihnachtsgeschenk für Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen.“ Für sie sei es bedeutsam, dass sie etwas bekommen, was sie sich nicht leisten können, sagt Schaumburg und erzählt von einem älteren Mann, der in einer schlecht ausgestatteten Wohnung lebt und sich einen bequemen Sessel wünscht, in dem er tagsüber sitzen und von dem er ohne Hilfe wieder aufstehen kann.

Komplett berücksichtigt werden konnten die Einzelschicksale, die der Sozialfonds Köngen verbessern will, den Manfred Höfer vertrat. Seit 40 Jahren hilft die Organisation Menschen in Not unbürokratisch und unterstützt jährlich etwa 200 Haushalte in Köngen.

Ralf Brenner, Geschäftsführer des Vereins Heimstatt Esslingen erhielt Spenden für kleine Weihnachtswünsche. Er kündigte an, sie noch vor Heiligabend zu verteilen. Der Verein berät wohnungslose Menschen, die in kommunalen Unterkünften leben. Die EZ-Weihnachtsspendenaktion ermöglicht jährlich eine Weihnachtsfeier für sie.

Auch das Landratsamt in Person von Sozialdezernentin Katharina Kiewel und Monika Maier vom Jugendamt nahm 15 000 Euro entgegen, um kleinere Wünsche von einzelnen Hilfsbedürftigen zu erfüllen: Tanzunterricht für einen begabten Jungen, ein Puppenhaus für die Tochter einer alleinerziehenden Migrantin oder Möbel für das Kinderzimmer eines Sechsjährigen, der schon viel durchgemacht hat - all das ermöglichen die Spenden der EZ-Leser und lokaler Firmen.

In der Offenen Herberge werden Menschen mit psychischen Erkrankungen auf ihrem Weg zurück in den Alltag unterstützt. Der Verein berät sie und bietet ein Zuhause in Wohnheimen. Auch ihre Wünsche können mit den Spenden berücksichtigt werden. Ergotherapeutin Dagmar Oppenheimer hat sie entgegengenommen.

Den größten Betrag konnten Albrecht Schumacher und Stefanie Schach von der Reha-Einrichtung Denkendorf entgegennehmen. 20 000 Euro haben sie zur Unterstützung beim Umbau der Werkstatt erhalten, die der Arbeitstherapie für die Bewohner dient. „Wir freuen uns natürlich sehr“, sagte Geschäftsführer Schumacher. In der Reha-Einrichtung werden psychisch Kranke nach einem Klinikaufenthalt auf ein selbstständiges Leben vorbereitet.

„Schön, dass es immer so einen Zusammenhalt für Menschen gibt, die nicht so gut gestellt sind“, dankte Bechtle-Kobarg den Spendern für ihr Vertrauen in den Verein Gemeinsam helfen, dass dieser die Gelder auch verteile. Sie wünschte den Vertretern der sozialen Einrichtungen und Organisationen alles Gute dabei, die Hilfe weiterzugeben.