An der Absage der Zwiebelfestwirte trägt aus Sicht der Esslinger CDU die Verwaltung die Schuld. Foto: :Kaier - :Kaier

Die Zwiebelfestwirte stehen nicht mehr als Veranstalter der Hocketse zur Verfügung und dafür tragen aus Sicht der CDU OB Zieger und EST-Chef Metzler die Verantwortung.

EsslingenNach der Entscheidung der Zwiebelfestwirte, nicht mehr als Veranstalter der großen Marktplatz-Hocketse zur Verfügung stehen, richten die Esslinger Stadtverbände von CDU und Junger Union (JU) heftige Vorwürfe an die Adresse von Oberbürgermeister Jürgen Zieger und Stadtmarketing-Chef Michael Metzler. Sie bedauern die Absage und weisen die Schuld dafür dem OB und dem EST-Geschäftsführer zu. Indem die Zwiebelfestwirte nicht in die Diskussion eingebunden worden seien, habe sich Zieger verhalten, „wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen“, so der Esslinger CDU-Vorsitzende Tim Hauser in einer Mitteilung. Hauser lobt das „vorbildliche Konzept“ der bisherigen Zwiebelfestwirte und fordert ein schnelles Gespräch zwischen Vertretern der Stadt und der Zwiebelfest GmbH.

Der JU-Vorsitzende Maximilian Güldner findet es „erschreckend“, dass die Verwaltung seit der Gemeinderatsentscheidung im vergangenen Oktober, das Zwiebelfest ab 2021 unter städtischer Regie zu betreiben, keine Notwendigkeit für Gespräche mit den Zwiebelfestwirten gesehen hat. Die Junge Union wirft Metzler vor, er treibe einen Keil zwischen die einzelnen Wirte, anstatt die Gastronomen in Esslingen zu vereinen. Güldner fragt: „Ist sich das Duo Zieger-Metzler denn überhaupt bewusst, wie viel Vertrauen in die Wirtschaftsförderung und in die Verwaltung verloren gegangen ist?“ Nach Auffassung der JU kann es ein erfolgreiches Sommerfest auch in Zukunft nur in Zusammenarbeit mit den erfahrenen Zwiebelfestwirten geben.

Die Initiative, das Zwiebelfest nach so manchen Querelen in der Vergangenheit und schleichendem Besucherschwund organisatorisch auf neue Beine zu stellen, ist vom Esslinger Gemeinderat und nicht von der Stadtverwaltung ausgegangen. Und die Entscheidung darüber im Oktober ist auch von der CDU-Gemeinderatsfraktion bei nur zwei Enthaltungen mitgetragen worden. Deren Vorsitzender Jörn Lingnau spricht von einer „uneinheitlichen Meinung“ innerhalb der CDU, verteidigt aber die Mehrheitsentscheidung seiner Fraktion. Aufgrund einer juristischen Expertise, wonach alle interessierten Gastronomen die Möglichkeit haben müssten, sich an dem Fest zu beteiligen, sei von den CDU-Stadträten so entschieden worden. Dass dieses Thema vom Stadtverband immer wieder auch im Widerspruch zur Fraktion aufgegriffen wird, hat für Lingnau wohl auch etwas mit der im Mai bevorstehenden Kommunalwahl zu tun.

EST-Geschäftsführer Michel Metzler wiederholt seine bereits gegenüber der EZ geäußerte Ankündigung, er werde im zweiten Quartal alle interessierten Gastronomen – und das schließe auch die Zwiebelfestwirte mit ein – zu einem Gespräch über die künftige Konzeption des sommerlichen Festes einladen. Dabei werde es auch darum gehen, das Feedback der Gastwirte aufzunehmen. „Das ist ausdrücklich Teil des Konzeptes“, betont Metzler. Ebenso wie das Ziel, allen Gastronomen gleichberechtigt die Möglichkeit zu geben, sich an dem Fest zu beteiligen.