Der Radiologe Andreas Longin (links) und Oberarzt Klaus Niethammer freuen sich über die Vorzüge des neuen Ultraschallgeräts. Foto: Stotz Quelle: Unbekannt

Von Peter Stotz

Die Kinderklinik am Klinikum Esslingen verfügt neuerdings über ein hochmodernes Ultraschallgerät für die Untersuchung der jüngsten Patienten. Das Gerät hat rund 60 000 Euro gekostet und kommt hauptsächlich in der Intensivstation für Neugeborene zum Einsatz. Die Anschaffung wurde durch gespendete Goldzähne möglich. Bei hiesigen Zahnärzten gesammelt und später eingeschmolzen, brachte das Edelmetall im vergangenen Jahr rund 80 000 Euro.

Vor acht Jahren entwickelte Wolfgang Hanselmann, Geschäftsführer des Klinikums Esslingen, eine Idee, die Gold wert war. Gemeinsam mit der Kreiszahnärzteschaft brachte er die Aktion „Zahngold“ auf den Weg. „Die Patienten nehmen den gezogenen Zahn nicht mit nach Hause und stecken ihn in die Schublade, sondern lassen ihn beim Zahnarzt. Die Zahnärzte geben die gesammelten Zähne ab, das Edelmetall wird eingeschmolzen, der Erlös wird an die Kinderklinik gespendet“, erklärte Hanselmann bei der Bilanz der Spendenergebnisse der vergangenen zwölf Monate.

In einem Jahr kam bei der Aktion Edelmetall im Wert von etwa 80 000 Euro zusammen, das von der Firma Bego in Bremen, die Metalllegierungen für Zahnersatz herstellt, kostenlos eingeschmolzen wurde. Aus dem Spendentopf wurde das neue Ultraschallgerät beschafft, das überwiegend auf der Intensivstation für Neugeborene zum Einsatz kommt. „Das ist ein großer Erfolg, mit dem wir in der Kinderklinik und vor allem bei den jüngsten Patienten entscheidende Fortschritte in der Versorgung machen können“, sagte Hanselmann.

Wie Klaus Niethammer, leitender Oberarzt an der Klinik für Kinder und Jugendliche, und der Radiologiefacharzt Andreas Longin erläuterten, leistet das Gerät speziell in der Intensivbehandlung von Neugeborenen und Frühgeborenen unverzichtbare Dienste. Gerade diese Patienten könnten meist nicht in ein Untersuchungszimmer gebracht werden, weshalb das Diagnosegerät zu ihnen kommen müsse. „Das Gerät ist kompakt und leicht zu manövrieren. So kommen wir damit problemlos zu den kleinen Patienten, gerade auch bei den oft beengten Verhältnissen in der Intensivstation“, erklärt Andreas Longin die Vorzüge der modernen Technik.

Bislang war ein zwölf Jahre altes Ultraschallgerät im Einsatz, das wesentlich größer und vor allem mit längst überholter Technik ausgestattet ist. „Technologisch liegen zwischen den zwei Geräten Welten“, sagt Niethammer. Longin erklärt, dass in der kleinen Kiste ein Hochleistungsrechner verbaut ist, der eine schnelle Bildübertragung, hohe Bildauflösung und Bildqualität liefert und auch die Aufzeichnung von Videos der einzelnen Untersuchungsschritte ermöglicht. Zudem könnten mit dem Gerät nun gerade bei Frühgeborenen durch exakte Untersuchungen des Herzens und des Gehirns eventuelle Schädigungen schon sehr früh erkannt und damit auch die Behandlungsmöglichkeiten entscheidend verbessert werden. „Das Gerät ist ein echter Allrounder, ein großer Fortschritt für die Ausstattung der Kinderklinik. Vor allem profitieren unsere ganz kleinen Patienten ganz entscheidend davon“, fasst Klaus Niethammer zusammen.