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Esslingen (red) - Selbst für die Amtstierärztinnen des Veterinäramts war es ein außergewöhnlicher Anblick, den die Kellerräume eines Esslinger Einfamilienhauses bei einer Tierschutzkontrolle in der vergangenen Woche boten. Im Halbdunkel des Untergeschosses wurden rund 100 Kaninchen vorgefunden, die sämtliche Böden mit einer annähernd kniehohen Schicht aus Exkrementen bedeckt hatten. Die unterversorgten Tiere befanden sich nach Aussagenn des Veterinäramtes in schlechtem Zustand, sie zeigten Bissverletzungen und schwere Augenentzündungen und waren schlecht ernährt. Die Tiere wurden mit Hilfe der herbeigerufenen Tierrettung Mittlerer Neckar in die umliegenden Tierheime verteilt. Dort werden sie tierärztlich betreut und warten anschließend auf ein neues Zuhause. Es war die bislang umfangreichste Beschlagnahmung von Tieren des Veterinäramts in diesem Jahr.

Es wird derzeit davon ausgegangen, dass sich ein vor einigen Jahren angeschafftes Pärchen und dessen Nachkommen über einen längeren Zeitraum völlig unkontrolliert fortgepflanzt haben. Den Tierhalter erwarten nun ein Tierhalteverbot sowie eine Strafanzeige.

Kaninchenhaltung ist anspruchsvoll

Derart aus dem Ruder gelaufene Tierhaltungen stellt das Veterinäramt zum Glück nur selten fest. Mängel bei der Unterbringung von Kaninchen sind jedoch häufig. Die günstig zu erwerbenden Tiere sind in der Haltung und Pflege anspruchsvoller, als viele das erwarten. Ist eine Kaninchenhaltung geplant, wird empfohlen, sich vorab über eine artgerechte Haltung und Ernährung zu informieren.

Hier geht es zum Merkblatt zur Haltung von Kaninchen