Dass die Wasserspiele abgeschaltet worden sind um Geld zu sparen, ärgert viele Bewohner der Pliensauvorstadt. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Um 8000 Euro für die Reinigung und Wartung zu sparen, hat die Stadt die Wasserspiele auf dem Stadtteilplatz in der Pliensauvorstadt abgeschaltet. Darüber ärgern sich im Stadtteil nun viele Bürgerinnen und Bürger.

ES-Pliensauvorstadt Im Volksmund heißen sie das „Freibad der Pliensauvorstadt“ – die Wasserspiele auf dem Stadtteilplatz. Doch in diesem Sommer müssen die Vorstädter auf Abkühlung verzichten. Denn der Brunnen vor dem Bürgerhaus liegt auf dem Trockenen. Grund ist aber nicht etwa ein technischer Defekt, sondern das dicke Paket, das die Stadtverwaltung vor zwei Jahren mit Zustimmung des Gemeinderats zur Konsolidierung des städtischen Haushalts geschnürt hat. Um 8000 Euro für die von einer externen Firma übernommene Reinigung und Wartung zu sparen, hat man die Wasserspiele abgeschaltet. Eine Entscheidung, die im Stadtteil nicht unkommentiert geblieben ist. Nun sucht man im Rathaus nach einer Lösung – und vor allem nach neuen Geldquellen.

„Die Empörung, dass die Wasserspiele abgeschaltet worden sind, ist enorm“, sagt Yvonne Tröger, Vorsitzende des Bürgerausschusses Pliensauvorstadt. Sie war auch beim jüngsten „Forum Pliensauvorstadt“ Thema. Zu dieser Veranstaltung lädt der Bürgerausschuss regelmäßig Institutionen, Interessenvertretungen, Schulen, Kindergärten sowie weitere Gäste ein, die sich in der Pliensauvorstadt engagieren. „Sowohl von den Eltern der Kita, als auch aus dem Pflegeheim, vom Förderverein und von einzelnen Bürgern kamen beim Forum Beschwerden über die Stilllegung der Wasserspiele“, berichtet die Bürgerausschussvorsitzende, die den Unmut durchaus nachvollziehen kann.

„Gerade im vorderen Teil der Pliensauvorstadt gibt es viele Kinder, die mit ihren Familien in kleinen Wohnungen leben“, beschreibt sie. „Und für sie sind der Platz und der Brunnen als Spielfläche enorm wichtig.“ Zudem verbessere er das Mikroklima. Seitdem das Wasser versiegt ist, „ist es an sonnigen Tagen unerträglich heiß und der Platz ist dann oft menschenleer“, weiß Yvonne Tröger aus eigener Erfahrung. „Der zentrale Stadtteilplatz und der Brunnen wurden aber explizit als Treffpunkt und Ort der Begegnung angelegt.“

Wegen der still gelegten Wasserspiele sind auch bei der SPD-Fraktion im Esslinger Gemeinderat zahlreiche Unmutsbekundungen eingegangen. „Wir können die Argumente gegen die Stilllegung des Brunnens nachvollziehen und unterstreichen die große Bedeutung des Brunnens für den Stadtteilplatz“, heißt es in einem von den SPD-Stadträten Christa Müller und Klaus Hummel unterzeichneten Brief an Bürgermeister Wilfried Wallbrecht. In ihrem Schreiben fragt die SPD-Fraktion, ob die Kosten für den Brunnen reduziert oder an anderer Stelle eingespart werden können und bittet, im Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) noch einmal über die Wasserspiele zu diskutieren – was am Montag nicht öffentlich passiert ist.

„Alle Fraktionen haben uns mit auf den Weg gegeben, dass wir nach Möglichkeiten suchen sollen, wo an anderer Stelle Geld eingespart werden kann“, berichtet Rathaussprecher Roland Karpentier. Doch das sei nicht so einfach. Denn bei sicherheitsrelevanten Dingen, etwa der Pflege von Bäumen oder Spielplätzen, könne das Grünflächenamt nicht weiter sparen. Auch sei es keine Option, das Gesamtpaket zur Haushaltskonsolidierung aufzuschnüren, weil dadurch an anderen Stellen Begehrlichkeiten geweckt werden könnten. „Wir müssen jetzt einfach unsere Hausaufgaben machen und schauen, wie sich die Kosten für den Brunnen doch noch irgendwie decken lassen“, sagt Roland Karpentier.