Rudolf Buhmann fragt sich, warum es mit der Sanierung der Treppe so lange dauert. Foto: Dietrich - Dietrich

Von Peter Dietrich

Nein, es geht nicht um Alfred Hitchcock, dessen Filmklassiker heißt „Die 39 Stufen“. Die Geschichte um die Treppe in der Kirchackerstraße dauert auch sehr viel länger als 86 Minuten. Jetzt zeichnet sich aber endlich ein Happy End ab.

Im Mai hatte die Eßlinger Zeitung ausführlich über die Sperrung der Treppe Am Schönen Rain/Kirchackerstraße berichtet. Seither steht Fußgängern nur noch die parallele, ziemlich steile Rampe zur Verfügung. „Ich laufe da noch locker hoch“, sagt der Anwohner Rudolf Buhmann. Aber seine Frau habe Probleme mit dem Herzen und Mühe beim Hochlaufen. Beim Ortstermin mit ihm ist die Rampe laubfrei und trocken, aber Rudolf Buhmann weiß, dass sich das im Winter ändern wird. „Eine Dame aus unserem Haus ist vor Jahren auf der Rampe gestürzt und hat sich die Knochen gebrochen.“

Positive Signale aus dem Rathaus

„Solange ich mich erinnern kann, ist die Treppe marode“, sagt Rudolf Buhmann. Er berichtet von zahlreichen Kontakten mit dem Bürgerausschuss und mit Stadträten wegen der vier Mal neun Stufen. Das fing schon vor der Sperrung an: Als im April 2016 auf einem der Absätze Pflastersteine fehlten, hatte er eine E-Mail an die Stadt geschrieben, daraufhin wurde der Schaden behoben. Einmal war ein Lastwagen von der Straße abgekommen, danach wurde nur noch ein Geländer ersetzt und das andere eingespart. Nun fragen sich Buhmann und andere Anwohner, warum sich seit Monaten nichts tut. „Manche, die den Weg nicht schaffen, fahren mit der Busline 112 außen herum, andere mit dem Auto.“ Wer wolle, dass die Menschen wieder mehr zu Fuß gehen, müsse ihnen auch entsprechende Verbindungen anbieten, sagt Rudolf Buhmann. „Ich überlege mir, ob ich Wolfgang Drexler frage, er war doch immer sehr erfolgreich.“

Das dürfte nach aktuellem Stand nicht mehr nötig sein. „Ich hoffe, dass die Treppe in nächster Zeit wieder geöffnet wird“, sagt Karl-Heinz Thiel, der Vorsitzende des Bürgerausschusses. Er habe von Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht positive Signale erhalten. Thomas Feiert, Abteilungsleiter im Tiefbauamt, kann die Frage noch detaillierter beantworten. Fünf Varianten habe die Stadt geprüft, sagt er. Bei den ersten drei Varianten wäre die Treppe aufgegeben worden. Die Rampe wäre entweder erhalten, umgebaut oder komplett neu gebaut worden.

Die anderen beiden Varianten kombinieren den Erhalt der Rampe mit einer Sanierung oder einem kompletten Neubau der Treppe. Nach Bewertung aller Varianten, unter anderem nach den Kriterien Barrierefreiheit und Kosten, schnitt die letzte Variante – ein Neubau der Treppe mit einem Erhalt der Rampe – am besten ab. Sie werde nun weiterverfolgt.

Ob Teile des Fundaments erhalten bleiben können, wird derzeit anhand von Materialproben untersucht. Die Treppe soll an exakt der gleichen Stelle wieder errichtet werden. Sie soll nach aktuellem Stand ein einseitiges Geländer bekommen und entweder wie derzeit 2,50 Meter oder – das wäre kostengünstiger – nur noch zwei Meter breit werden.

„Die Kosten für die Maßnahme werden im Teilhaushalt des Tiefbauamtes bereitgestellt“, sagt Feiert, „vorausgesetzt der Haushalt 2018/2019 wird mit den gemeldeten Mitteln so genehmigt.“ Die Planungen würden noch dieses Jahr abgeschlossen. Ausschreibung und Ausführung seien für 2018 eingeplant, die Planung werde Anfang 2018 in den Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) des Gemeinderats eingebracht.