Sylvia Greiffenhagen (rechts) erläutert die Grundrisse, die an beiden Standorten möglich sind. Kirsten Wieczorek (Zweite von rechts) hört mit anderen Gästen aufmerksam zu. Quelle: Unbekannt

Rund 400 Esslingerinnen und Esslinger verfolgten das EZ-Forum zum Bürgerentscheid über die Stadtbücherei. Hinterher hörten sich unsere Redakteure bei Besuchern um.

Esslingen Wie sehr die Zukunft der Esslinger Stadtbücherei viele Bürgerinnen und Bürger bewegt, war beim EZ-Forum im Gemeindehaus am Blarerplatz mit Händen zu greifen. Hinterher hat sich die EZ bei Besuchern der Veranstaltung umgehört.

Dorle Benze (66): Ich lebe hier seit 32 Jahren und habe mal ausgerechnet, dass ich seither etwa 3500 Stunden in der Bücherei verbracht habe. Das ist schon lange mein „dritter Ort“. Die Argumente für den Neubau haben mich nicht überzeugt.

Hanna Schüssler (58): Für mich war’s interessant, nochmals die Argumente für beide Varianten zu hören. Entschieden bin ich noch nicht, aber ich finde: Wenn es ein Neubau werden soll, müsste es ein richtig guter sein. So überzeugt mich das nicht.

Richard Detzel (72): Ich finde es sehr gut, dass es jetzt einen Bürgerentscheid gibt. Mich hat schockiert, wie wenig manche Gemeinderäte auf die Leute gehört haben. Besucher von außerhalb fragen mich immer wieder, wie man so was Gutes wie den Pfleghof aufgeben kann. Andere Städte würden uns darum beneiden.

Christian Ottersbach (47): Der Pfleghof hat Charme. Wenn man jedoch einen Neubau in der Küferstraße will, muss ausreichend Zeit bleiben, um dort mögliche Funde im Bereich des Franziskanerklosters zu sichern. Und wenn man etwas findet, muss das in die neue Bibliothek integriert werden. Die Kupfergasse 6 ist erhaltenswert, das ist ein historisches Zeugnis.

Ulrich Lübke (71): Meine Meinung hat sich nicht geändert, es gab ja bereits Diskussionen im Vorfeld. Es war interessant, beide Seiten zu hören und die Atmosphäre in der Bürgerschaft mitzubekommen. Dass die Stimmung heute Abend so eindeutig war, überrascht mich nicht.

Ingrid Hällfritzsch (60): Ich war für den Neubau, jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Beeindruckt hat mich die Aussage, dass beide Standorte gleich schlecht sind. Im Grunde sollte man noch mal alles auf Null fahren und einen neuen Ort suchen. Den alten ZOB würden viele toll finden.

Heidi Raff (67): Esslingen hat ein historisches Erbe zu bewahren und herauszustellen, das macht unsere Stadt einzigartig. Schade fand ich, dass die Emotionen auf der Bühne hochgingen. Die Diskussion hätte sachlicher sein können.

Ingrid Rembold (73): Mich hat interessiert, wie sich die Beteiligten präsentieren. Die Argumentation war zu schwammig. Die Frage, was mit dem Pfleghof im Fall eines Neubaus passiert, kam leider zu kurz.

Marion Pfeffer (57): Man merkt, dass der Countdown läuft. Die Zeitungsberichte und die Flyer motivieren dazu, sich einzubringen und abzustimmen. Diese Chance sollte man beim Bürgerentscheid nutzen. Es war gut, alle Seiten zu hören, besonders die Meinung des Fördervereins.

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