Verlängerte Öffnungszeiten sind an der Sammelstelle in der Hohenheimer Straße nicht in Sicht. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Wer Grünschnitt aus seinem Garten entsorgen will, der sucht Sammelplätze auf, wie diesen an der Hohenheimer Straße. Samstags kommt es dann oft zu langen Autoschlangen. Der AWB hat eine Lösung parat.

EsslingenFrust und Ärger hat es am vergangenen Samstag vor dem Grünschnitt-Sammelplatz in der Hohenheimer Straße gegeben. Wer seinen Pflanzenabfall abgeben wollte, musste fast eine Stunde lang warten. Die Autoschlange reichte bis hinauf in die Mutzenreisstraße und sorgte für blockierte Kreuzungen. Doch die Geduld zahlte sich für etliche Autofahrer gar nicht aus. Punkt 12 Uhr hieß es dann von einem Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB): „Umkehren, wir schließen das Tor!“ – trotz lautem Protest der Kunden. Manfred Kopp, Geschäftsführer des AWB, spricht bei diesem Geschehnis zwar von einem Einzelfall. Das lange Warten, vor allem an Samstagen, ist für viele Betroffene aber keine Seltenheit. Um die Situation zu entzerren, empfiehlt der AWB Saisonbiotonnen für Grasschnitt, die von Mai bis Oktober gemeinsam mit der Biomülltonne vor der Haustür geleert werden.

Blockierte Kreuzungen

„Alle Autofahrer, die um 12 Uhr noch in der Schlange stehen, werden durchgelassen. Wer Samstag nach 12 Uhr noch versucht, sich in die Reihe zu stellen, kommt aber nicht mehr dran“, erklärt Manfred Kopp. Es musste kurzfristig neues Personal eingestellt werden, das an dem Samstag noch nicht über dieses Vorgehen informiert worden sei.

Hans-Martin Faß stand am vergangenen Samstag als Dritter in der Reihe und musste nach langem Warten wieder umkehren. „Ich würde mir wünschen, dass die Öffnungszeiten dem Bedarf angepasst werden. Im Bereich des Grünmüll-Sammelplatzes war der Verkehr zusammengebrochen, die Kreuzungen blockiert und ich stand 40 Minuten in der Warteschlange. Dass dann mit Glockenschlag 12 Uhr das Tor geschlossen wurde und Fahrzeuge – auch mit Anhänger – auf der steilen Zufahrt wenden mussten, war einfach nicht kundenfreundlich“, findet der Ingenieur aus Denkendorf.

Die Öffnungszeiten zu verlängern, lösten das Problem nicht, sagt Kopp. „Wir hatten das schon mal getestet. Dadurch verschiebt sich die Anlieferung nach hinten.“ Außerdem brauche es zusätzliches Personal und das würde sich auf die Müllgebühren auswirken. Er appelliert an die Kunden, früher, zum Beispiel gegen 10 Uhr, zum Platz zu fahren und nicht erst samstags kurz vor 12 Uhr, wenn er schließt. „Vor allem bei gutem Wetter wollen viele ihren Grünschnitt abliefern.“ Hans-Martin Faß wohnt in Denkendorf und muss dafür extra nach Esslingen fahren. „Beim Sammelplatz in Denkendorf wird Grünschnitt aus dem Garten nicht angenommen. Ich würde mir wünschen, dass auch andere Sammelplätze dafür ertüchtigt werden.“ Auch das sei schwierig umzusetzen, erklärt Manfred Kopp: „Der Unterbau des Platzes in Denkendorf müsste asphaltiert werden, damit kein Material in den Untergrund gelangen kann. Außerdem würde die Größe des Platzes dafür nicht ausreichen.“ Die Mitarbeiter müssten die hölzernen Bestandteile vom Grasschnitt trennen, was zusätzlichen Aufwand bedeuten würde.

Eine Alternative zum Sammelplatz könnte die Saisonbiomülltonne sein. Damit könne Rasenschnitt, Laub, Heckenschnitt, Unkraut, Blumenstauden, Gartenabraum und sonstiger Bioabfall bequem im Holsystem entsorgt werden, erklärt Kopp. Für Faß wäre dies aber keine gute Alternative. „Diese Saisonbiotonne kann nur zusätzlich zur Biotonne bestellt werden. Ich habe schon eine schwarze, gelbe und blaue Tonne. Noch mal zwei braune Tonnen wären aus Platzgründen zu viel.“ Dass die reguläre Biotonne von Juni bis September wöchentlich geleert werde, sei auf jeden Fall eine große Hilfe. „Allerdings ist die Tonne in der Wachstumszeit schon nach einmal Rasenmähen komplett gefüllt. Daher muss ich doch einen Grünmüll-Sammelplatz nutzen.“ Ihm bliebe also nichts anderes übrig, als früh da zu sein, oder zu einer anderen Sammelstelle zu fahren.