Viele Esslinger schätzen die Atmosphäre der Stadtbücherei im Bebenhäuser Pfleghof. Foto: Bulgrin - Bulgrin

In der Diskussion über den künftigen Standort der Esslinger Stadtbücherei hat sich die SPD-Gemeinderatsfraktion festgelegt: Wenn der Gemeinderat am 18. Juni entscheidet, ob die Bücherei an ihrem angestammten Standort im Bebenhäuser Pfleghof bleibt, der dann erweitert und modernisiert wird, oder ob es einen Neubau zwischen Kiesstraße und Kupfergasse gibt, werden sich die Sozialdemokraten klar für den Pfleghof aussprechen. Eine Besichtigung des möglichen Neubau-Standorts und eine anschließende Bürgeranhörung, bei der sich eine überwältigende Mehrheit der Besucher für einen Verbleib im Pfleghof ausgesprochen hatte, hat die SPD in ihrer Haltung bestärkt. Immerhin fordern die Sozialdemokraten seit vielen Jahren, den Pfleghof endlich zu modernisieren.

Esslingen„Die SPD sieht die Zukunft der Stadtbücherei in einem modernisierten und erweiterten Bebenhäuser Pfleghof und damit in der Verbindung von Tradition und Moderne unter einem Dach.“ So fasst der Fraktionsvorsitzende Andreas Koch die abschließenden Beratungen der SPD zum künftigen Büchereistandort zusammen. Und er verweist auf die sehr gut besuchte jüngste Bürgeranhörung seiner Partei, bei der sich eine überwältigende Mehrheit der Anwesenden für einen Verbleib am gegenwärtigen Standort und gegen einen Neubau zwischen Küferstraße und Kupfergasse ausgesprochen hatte. Stadtrat Klaus Hummel betont, auch wenn beide Standorte Vor- und Nachteile hätten, sei die SPD zu der Überzeugung gekommen, „dass sich in einem erweiterten und modernisierten Bebenhäuser Pfleghof eine zukunftsfähige Bücherei realisieren lässt, bei der aufgrund des von vielen geschätzten besonderen Flairs im historischen Gebäude auch zukünftig mit der gewohnt hohen Akzeptanz bei unterschiedlichsten Nutzergruppen zu rechnen ist“. Mit ihrer Entscheidung bleibe die SPD ihrer Linie treu, nach der sie bereits 2016 eine Modernisierung der Bücherei im Pfleghof beantragt hatte.

„Wichtig ist ein breit angelegter Dialog über die geplante Erweiterung und die Konzeption der Bücherei“, betont Richard Kramartschik, der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion. „Zusammen mit den bisherigen, aber auch mit potenziellen neuen Nutzerinnen und Nutzern soll die Bücherei inhaltlich modern und zukunftsorientiert aufgestellt werden. Dies ermöglicht es aus unserer Sicht am besten, wertvolle Tradition mit zukunftsorientierter Modernisierung in Einklang zu bringen.“ Dass die Verwaltung zahlreiche denkmalschützerische und genehmigungsrechtliche Fragen für beide Standorte bisher nur vage beantworten konnte, findet Klaus Hummel unbefriedigend: „Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, dass bis zu einer besseren Abschätzung verschiedener Planungsrisiken derjenige Standort, für den sich der Gemeinderat nicht entscheidet, zunächst in jedem Falle im städtischen Besitz bleibt und nicht anderweitig beplant wird. Damit wollen wir sicherstellen, dass im Notfall ein Standortwechsel doch noch möglich ist.“ Und Stadträtin Christa Müller versichert: „Sollte sich der Gemeinderat entgegen unseren Vorstellungen für einen Neubau entscheiden, muss der Bebenhäuser Pfleghof auf jeden Fall in öffentlicher Nutzung bleiben.“ adi