Ein Blick in den Innenhof mit dem Glasdach über der neuen Schalterhalle. Die Büros in den oberen Stockwerken sind schon bezogen. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Am 25. Juni eröffnet die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen ihre neue Hauptstelle an der Bahnhofstraße. Das bedeutet Endspurt für die Fachleute vom Bau, allerdings liegt das Großprojekt voll im Zeitplan.

EsslingenEs sieht aus wie auf jeder Großbaustelle – kurz bevor das Bauwerk fertig sein soll. Im Falle des markanten fünfstöckigen Gebäudes in der Esslinger Bahnhofstraße geht es um den 25. Juni. An diesem Tag will die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen ihr „Haus des Kunden“ eröffnen und Thomas Strohhäcker vom Technischen Gebäudemanagement der Sparkasse zeigt sich trotz unvermindert reger Aktivitäten im Neubau gelassen. „Wir liegen voll im Plan“, sagt er, und setzt auf die etwa 200 Bauleute unterschiedlichster Gewerke, die derzeit im Haus arbeiten.

Von der Bahnhofstraße führt wie zuvor im Altbau eine Drehtür in die Schalterhalle. Ein Marktplatz soll sich dort präsentieren, angelegt wie ein Atrium und lichtdurchflutet vom gläsernen Dach her, das nach oben den Blick auf die umgebenden Bürogebäude frei gibt. An vier sogenannten Inseln sollen bald die Kundengespräche stattfinden und wenn die Kreissparkasse eine große Veranstaltung organisiert, dann passen etwa 500 Menschen in in die Halle. Dort gib es noch reichlich zu tun, und so konzentrieren die Fachleute ihre Arbeit gerade auf diesen Bereich, der in naher Zukunft zur Visitenkarte des Instituts werden soll, mit der die Kunden empfangen werden.

Von oben nach unten

Wenn unten noch so viel zu tun ist, mag man sich gar nicht vorstellen, wie es erst in den oberen Stockwerken aussieht. Doch man muss das Prinzip verstehen: Gearbeitet wird von oben nach unten. So sieht es im ersten Stock schon einigermaßen wohnlich aus, obwohl noch Kabelschächte geöffnet, jede Menge Leitungen verlegt oder Parkett abgeschliffen wird. Die Büros dienen teilweise als Lager für die staubdicht verpackten Möbel und überall geht es um den letzten Feinschliff. Wer in die Räume einziehen wird, verraten bereits die Namensschilder an den Büros, die mit viel Holz und Glas eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen.

Je höher man kommt, desto mehr geht es nur noch um die letzten Handreichungen. Die Teppichböden liegen, die Büros sind eingerichtet – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch schon da und verbringen den Tag zwischen ihrer eigentlichen Arbeit für die Sparkasse und dem Ausräumen diverser Umzugskartons. 330 von 440 Beschäftigten sind schon im Haus, was auch den Neubau des benachbarten ehemaligen „Falken“ einschließt, der den Immobilienbereich beherbergt. Von einigen Stockwerken des fünfgeschossigen Gebäudes gelangt man über Brücken zum vormaligen Gasthaus, unten geschieht der Übergang ebenerdig.

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind vom „ES“, wo die Sparkasse Räume angemietet hatte, quasi über die Straße an ihren künftigen Arbeitsplatz umgezogen. Aber auch Räumlichkeiten der Filiale im Württemberger Hof, im Fleischmann-Haus in der Bahnhofstraße oder im Brogle-Haus am Kronenhof werden sich leeren, wenn die Kreissparkasse ihre komplette Belegschaft an den beiden Standorten Vogelsang und Bahnhofstraße konzentriert. Im relativ neuen Haus an der Vogelsangbrücke, wo etwa 320 Mitarbeiter tätig sind, wird übrigens auch gearbeitet. „Ertüchtigung“ nennt das Thomas Strohhäcker, damit am Ende an beiden Standorten die gleichen Verhältnisse herrschen.

Der Chef des Gebäudemanagements und auch Ulrich Unger, Leiter der Unternehmenskommunikation, sind erleichtert, dass es nunmehr gelingt, die Aktivitäten der Kreissparkasse an zwei Orten zu bündeln. „Das bedeutet kurze Wege“, sagt Strohhäcker, und damit kann natürlich auch die Arbeit effizienter gestaltet werden. Am Vogelsang sind der Bereich Organisation und die Kreditabteilung konzentriert, während in der neuen Hauptstelle nebst „Falken“ die Schalterhalle, die Revision, das Rechnungswesen, sämtliche Kundenabteilungen, der Vorstand, der Immobilienbereich sowie die Kantine untergebracht sind. Rund 70 Millionen Euro hat die Kreissparkasse insgesamt in ihre neuen Gebäude investiert, davon allein 48 Millionen Euro in die neue Hauptstelle und den „Falken“.

Normalität kommt schnell

Vom vierten Stock der neuen Hauptstelle an der Bahnhofstraße fällt der Blick in den Innenhof des Komplexes mit dem Glasdach über der künftigen Schalterhalle. Dort herrscht bereits weitgehend normale Arbeitsatmosphäre – nur noch wenige Umzugskisten stehen auf den Gängen. Und wie wird das neue Haus von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angenommen? Thomas Srohhäcker meint, dass der positive Eindruck deutlich überwiegt. „Natürlich läuft noch nicht alles rund“, sagt er. Doch schon in einer Woche sei das alles überwunden und Normalität kehre ein. Schnell wird sich die Belegschaft vermutlich an die gut eingerichtete Küche auf ihrer Etage gewöhnen, über die der Weg hinaus auf eine Terrasse führt.

Bleibt noch ein Blick in den alten Teil der Kreissparkasse entlang der Straße Am Kronenhof, der einst der neue Teil war, als noch die alte Hauptstelle aus dem Jahr 1974 an der Bahnhofstraße stand. Diese sollte übrigens zunächst ein Einkaufszentrum werden, bevor das Projekt seinerzeit scheiterte und die Kreissparkasse den Rohbau übernahm. Auch am Kronenhof wird gebaut und erneuert, zum Beispiel im Kronensaal und damit in der „guten Stube“ der Kreissparkasse. Dort sind bereits zahllose Veranstaltungen über die Bühne gegangen.

Die neue Hauptstelle der Kreissparkasse an der Bahnhofstraße eröffnet am 26. Juni. Am 7. Juli wird es im Rahmen des Esslinger Bürgerfestes von 11 bis 15 Uhr einen Tag der offenen Tür geben.