Die Orgel der Stadtkirche besticht durch ihren eindrucksvollen Klang. Foto: Archivfoto: Bulgrin - Archivfoto: Bulgrin

Die Esslinger Stadtkirchengemeinde und ihr Kantor Uwe Schüssler haben sich durch ein profiliertes Konzertprogramm einen Namen gemacht.

EsslingenMit ihren 6550 Pfeifen ist die Orgel der Esslinger Stadtkirche St. Dionys das zweitgrößte Instrument dieser Art im Bereich der Landeskirche. Doch es ist nicht nur ihre Größe – noch viel bedeutsamer ist ihr Klang. Kein Wunder, dass schon viele vorzügliche Organisten auf dieser Orgel zu hören waren. Zum profilierten Konzertprogramm der Stadtkirchengemeinde, das von Kirchenmusikdirektor Uwe Schüssler konzipiert wird, gehört jedes Jahr in der Sommerzeit ein besonderes Ereignis, das die Orgelmusik in den Fokus rückt. Begonnen hat alles vor Jahren mit der Orgelnacht von acht bis acht, die Schüssler mit dem Kirchenmusiker Hans Georg Bertram aus der Taufe gehoben hatte. Seit 2009 wechselt sich die Orgelnacht Jahr für Jahr mit dem Orgelsommer ab, der nun bereits zum sechsten Mal stattfindet und am Samstag, 14. Juli, um 19.30 Uhr in der Stadtkirche beginnt. Drei weitere Konzerte stehen in den folgenden Wochen noch auf dem Programm – je eines in der Franziskanerkirche, der Frauenkirche und der Stadtkirche.

Die Orgel wird gerne als „Königin der Instrumente“ bezeichnet, und das Programm des Orgelsommers 2018 soll Gelegenheit bieten, ihre vielfältigen klanglichen Möglichkeiten zu präsentieren. Uwe Schüssler hat vier Organisten aus dem Südwesten eingeladen, die drei Esslinger Orgeln auf ganz unterschiedliche Weise zum Klingen bringen werden. Anders als in früheren Jahren hat Schüssler bei der Programmgestaltung diesmal einen Schwerpunkt auf sommerlich-leichtere Kompositionen gelegt. Zum Auftakt spielt der Göppinger Organist Klaus Rothaupt am Samstag, 14. Juli, in der Stadtkirche ein Programm unter dem Titel „Heiter und virtuos“. Eröffnet wird dieses Konzert mit der Sonata B-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach, in der ein „empfindsamer Stil“ dominiert, der mit seinen gefühlsbetonten, impulsiven Elementen die kontrapunktische Strenge des Barock ablöste. Weiter geht es mit der Triosonate Nr. 6 G-Dur von Johann Sebastian Bach. Neben anderen Werken, die zum Motto „Heiter und virtuos“ passen, erklingen Mozarts „Stück für ein Orgelwerk in einer Uhr“ und die Tanztoccata von Anton Heiller, ehe der Organist mit der spätromantischen Orgelsymphonie Nr. 5 f-Moll von Charles-Marie Widor einen Schlusspunkt setzt.

Weiter geht der Orgelsommer am 21. Juli in der Franziskanerkirche, wo Annerose Niedworok „Kleine Kostbarkeiten“ zu Gehör bringt. Auf der denkmalgeschützten Walcker-Orgel zeigt die Esslingerin mit Kompositionen von Schumann, Mozart, Mendelssohn, Brahms und Bach, dass die zweimanualige Orgel zu Unrecht so selten gespielt wird. „Unerhörtes“ bringt Kirchenmusikdirektor Michael Bender aus Ravensburg am 28. Juli in der Frauenkirche zum Klingen. Er öffnet den „Giftschrank der Orgelmusik“ und bezaubert seine Zuhörer mit Walzern, Märschen, Polkas und Ragtimes. Das Abschlusskonzert des Orgelsommers findet dann am 15. September wieder in der Stadtkirche statt: Mit Werken von Sweelinck, Bach, Petr Eben und Naji Hakim bringt der Tübinger Orgelprofessor Jens Wollenschläger die Stadtkirchenorgel zum „Tanzen“.

Konzertbeginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, um Spenden wird gebeten.