Dieses Bild, wie man es aus der langen Zwiebelfest-Ära kennt, weicht in jedem Fall einer neuen Konzeption. Foto: Archivfotos: Bulgrin - Archivfotos: Bulgrin

Neun Gastronomen wollen in Esslingen ein Sommerfest auf die Beine stellen. Nach einem holprigen Start soll es nun um Sachthemen gehen.

EsslingenDas Team für das geplante Sommerfest in diesem und im nächsten Jahr auf dem Marktplatz ist komplett: Acht Esslinger Gastronomen und eine Kollegin aus Stuttgart-Uhlbach wollen den „Esslinger Sommer“ stemmen und gemeinsam einen entsprechenden Antrag im Ordnungsamt einreichen. Dafür haben sich die Wirtsleute zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, in der Mitsprache und Verantwortung zu gleichen Teilen getragen werden.

Ob der Arbeitstitel „Esslinger Sommer“ schon der endgültige Name für das wird, was die Gastronomen da im kommenden und im darauf folgenden August planen, wird sich weisen. Fest steht nach den Worten von Gastwirt Salvatore Marrazzo allerdings, dass sich die neu gegründete Gemeinschaft nun mit Volldampf hinter das Ziel klemmen will, das kulinarische Fest auf dem Marktplatz wirklich wahr werden zu lassen. Am Dienstag hatten sich die Wirte noch einmal zu einer Besprechung zusammengefunden, nachdem es noch am Samstag davor während einer Frühstücksrunde in Kielmeyers Besen so ausgesehen hatte, als ob sich die Interessen aller Beteiligten nur schwer unter einen Hut bringen lassen würden (die EZ berichtete). Immerhin hatte sich bei Thomas Kielmeyer der Eindruck verfestigt, als versuche Christian List mit seinem bereits im Dezember gestellten Antrag für ein Übergangsfest den Gang der Dinge mehr oder weniger im Alleingang zu steuern.

Eißele will zurückkehren

„Wir haben dieses Thema am Dienstag noch einmal angesprochen“, sagt Salvatore Marrazzo, der von den Wirten einstimmig zum Sprecher der neuen Gemeinschaft gewählt worden ist. „Es war ein sehr gutes Gespräch, Thomas Kielmeyer war mit dem weiteren Vorgehen völlig einverstanden“, versichert der Chef vom Accanto und Cosmopolita. Letztlich habe sich nun „ein schlagkräftiges und erfahrenes Team“ zusammengefunden, das sich dem Interimsprojekt „Esslinger Sommer 2019 und 2020“ annehmen werde. Für das Gespann Christian List/Steffen Kauderer vom „Roten Hirsch“ und für Annette Currle als einziger Vertreterin von außerhalb Esslingens (Currles Culinarium in Uhlbach) ist der Esslinger Marktplatz als kulinarische Plattform kein Neuland. Als ehemalige Zwiebelfest-Wirte kennen sie die Verhältnisse, und auch in der Weinstube Eißele verfügt man über Zwiebelfest-Erfahrung, bevor sich die Zwiebelfest GmbH und das Eißele im Streit trennten.

Apropos Streit: Der soll innerhalb der neuen Wirte-Formation nicht nur für die Zeit des Übergangs bis 2021, wenn die Esslinger Stadtmarketing und Tourismus GmbH (EST) die Nachfolgeveranstaltung für das Zwiebelfest in ihre Verantwortung übernimmt, ausgestanden sein. Der Blick richte sich nun konzentriert auf die vielen anstehenden Aufgaben. Vom 2. bis zum 12. August soll das Sommerfest dieses Jahr über die Bühne gehen. Geplant sind neun Standflächen auf dem Marktplatz und einem Teil des Rathausplatzes. Geboten werden soll ein vollgastronomisches Angebot mit Küche, Servicepersonal, Porzellan und Glas. Salvatore Marrazzo: „Das kulinarische Angebot wird im Gegensatz zum Vorgänger ,Esslinger Zwiebelfest’ durch die Zusammensetzung der Beschicker deutlich vielfältiger.“ Wichtigstes Ziel sei es, den Esslinger Bürgerinnen und Bürgern und den auswärtigen Gästen „ein kulinarisch besonderes Sommerfest auf dem schönen Esslinger Marktplatz zu bieten“. Die Zeit bis dahin ist für ein Fest dieser Größe und angestrebten Qualität sehr knapp bemessen. „Eine sportliche Herausforderung“, weiß Marrazzo, und deshalb gelte es nun keine Zeit zu verlieren. Die ersten Aufgaben seien schon an die Wirtskollegen verteilt worden, damit es beim nächsten Treffen konkret werden kann. „Jetzt geht es erst einmal um Sachthemen, um den städtischen Anforderungen und Fragen zu begegnen und die Finanzierung und Organisation sicherzustellen“, nennt Marrazzo das anstehende Programm.

Entscheidung erst im März

Noch freilich ist die Entscheidung, ob die neue Wirte-Gemeinschaft dieses und nächstes Jahr auf dem Marktplatz zum Zuge kommt, nicht gefallen. Denn bis zum 31. März können auch andere mögliche Veranstalter ihren Hut in den Ring werfen und einen entsprechenden Antrag stellen. Am Ende entscheidet dann der Gemeinderat darüber, wer den Marktplatz bis zur endgültigen Version des ehemaligen Zwiebelfestes bespielen soll.

Einen Kommentar von EZ-Redakteur Christian Dörmann zu diesem Thema gibt es hier!

Das Sommer-Team

Das Interimsprojekt „Esslinger Sommer 2019 und 2020“ wollen diese Gastronomen bestreiten:

Salvatore Marrazzo (Accanto und Cosmopolita)

Oliver Bremer (Weinstube Eißele und Goldener Ochse)

Annette Currle (Currles Culinarium)

Kay Rügner (Dulkhäusle und Gambrinus)

Fotios Anastasiou (Fleischmanns)

Ioannis Siavilas (Joe Penas)

Savvas Savvidis (Jack Moody’s)

Thomas Kielmeyer (Kielmeyers Besen)

Steffen Kauderer und Christian List (Der Rote Hirsch)