Noch etwas Geduld: Aber dann grünt es hier auch noch richtig. Foto: oh - oh

In den letzten Wochen hat die Stadt Esslingen den Hainbach renaturiert. Damit kann sich die Natur jetzt den Lebensraum zurückerobern, sagen Experten. Das Hochwasser im Mai hat das neue Ufer gut überstanden.

EsslingenBis vor kurzem zwängte sich der Hainbach durch zwei hohe Betonmauern. Jetzt schlängelt sich das Bächlein in einem abwechslungsreich gestaltetem Mittelwasserbett und entlang von flach angelegten Ufern. Noch fehlt es etwas am Grün. Denn die Gehölze, die erst vor Kurzem gepflanzt wurden, müssen erst austreiben. Und auch das Gras, das im letzten Schritt der Bauarbeiten angesät wurde, muss noch üppiger wachsen. Doch schon jetzt können Spaziergänger die neu geschaffene Idylle erahnen.

Die Firma Nacken aus Steißlingen hat im Auftrag der Stadt Esslingen in den vergangenen Wochen zuerst den Auslaufbereich des Regenrückhaltebeckens umgebaut, sodass im Entlastungsfall der Wasserschwall gebremst wird und keine Schäden am Bach anrichtet. „Anschließend wurde in der Regie des städtischen Tiefbauamtes das neue Bachbett modelliert, mit ingenieurbiologischen Bauweisen befestigt und die alte Ufermauer wurde soweit möglich abgebaut“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Die massive Betonmauer wurde teilweise durch eine Natursteinmauer ersetzt. Die erste Bewährungsprobe hat der neue Bach auch schon hinter sich – das Hochwasser im Mai haben die Uferflächen laut Tiefbauamt unbeschadet überstanden.

Ziel der Renaturierung des Hainbachs ist die Verbesserung der ökologischen Qualität durch einen natürlichen Wechsel an Strömungsgeschwindigkeiten, eine große und abwechslungsreich gestaltete Wasserwechselzone und die Pflanzung von gebietsheimischen, standorttypischen Pflanzen.

„Damit werden die Lebensbedingungen für Lebewesen, die im und am Wasser leben, stark verbessert und die Natur wird sich den Lebensraum schnell zurückerobern“, sind die Expertinnen und Experten bei der Stadt Esslingen überzeugt. Die Bauarbeiten am Bachbett haben die Voraussetzungen dafür geschaffen.red