Christa Eckstein gibt nun den Ton an im gemischten Chor des Gesangvereins Frohsinn. Foto: Eisenhardt - Eisenhardt

Christa Eckstein löst Birgit Dufft nach 15 Jahren als Dirigentin in Hochdorf ab. Singen ist ihre große Leidenschaft.

HochdorfSeit Anfang März hat der gemischte Chor des Gesangvereins Frohsinn Hochdorf eine neue Dirigentin. Die Aichwalderin Christa Eckstein hat ihre Vorgängerin Birgit Dufft abgelöst, die 15 Jahre lang als Chorleiterin fungierte. Das Singen begleitet die 71-Jährige seit ihrer Kindheit: „Ich habe mit sechs Jahren angefangen, im Chor des Esslinger Liederkranzes zu singen. Eigentlich wollte ich Klavier spielen lernen, dann hieß es damals, meine Finger seien noch zu kurz, ich solle erst mal mit dem Singen starten“, erinnert sie sich an ihre musikalischen Anfänge. Bis heute ist sie ihrem großen Hobby treu geblieben.

„Singen ist für mich Entspannung, ohne würde mir wirklich was fehlen“, sagt die 71-Jährige. „Die sechs Wochen Sommerferien ohne Chorproben sind immer furchtbar. Da gehe ich dann eben in den Garten“, ergänzt sie und lacht. Klavier hat sie aber doch bis ins Jugendalter gelernt: „Das brauche ich heute als Chorleiterin natürlich auch wieder. Aber das verlernt man nicht.“

Ältere Chöre erhalten

Erfahrungen als Chorleiterin beziehungsweise stellvertretende Chorleiterin hat Christa Eckstein schon einige gesammelt. „Von 2004 bis 2015 habe ich den Winnender Männerchor Urbania dirigiert, der sich dann altershalber aufgelöst hat. Ab 2011 kam ebenfalls in Winnenden der Liedertafel-Chor dazu, anfangs ein gemischter Chor, nun ein reiner Frauenchor. Dort ist sie nach wie vor Dirigentin, zudem beim Esslinger Liederkranz Vize-Dirigentin. Ihre Woche ist mit singen und dirigieren gut gefüllt. Im Gegensatz zu vielen der jüngeren Chorleiterkollegen habe sie kein Musikstudium, „ich bin gelernte Diplom-Fremdsprachensekretärin für Englisch und Französisch. 2004 habe ich aber meine Chorleiterprüfung abgelegt. Vize war ich damals schon, das war dann ein weiterer intensiver Lehrgang: Eine Woche lang in einem Kloster, von morgens bis in die Nacht wurde da gearbeitet“, erinnert sich Christa Eckstein. „Normal dauert die Chorleiterausbildung länger, aber ich hatte ja bereits Erfahrungen gesammelt.“

Neben der eigenen Leidenschaft für das Singen ist es Christa Eckstein ein großes Anliegen, gerade die älteren Chöre zu erhalten: „Singen tut jedem gut, das ist was für die Seele. Und man wird gerade im Alter immer wieder neu gefordert. Dazu kommt natürlich auch das Gesellige. Singen macht gemeinsam einfach Spaß“, sagt die 71-Jährige. Im Hochdorfer Chor sei sie sehr gut aufgenommen worden. „Das hat von Anfang an gepasst.“ Das Repertoire des Gemischten Chors sei vielseitig, von Volks- und Kirchenliedern über Schlager und modernere Stücke sei alles dabei. Daran möchte sie anknüpfen. „Wichtig ist, dass der Chor nicht überfordert wird, es soll ja vor allem Spaß machen“, betont Christa Eckstein.

Die Erfahrung sei bei den Hochdorfer Sängerinnen und Sängern vorhanden. Den gemischten Chor gibt es seit 1954. „Teils werden die Lieder schon seit 20 Jahren gesungen, man kann aber immer noch an den Feinheiten feilen. Zum Beispiel was die Aussprache angeht, sie ist manchmal noch sehr schwäbisch“, berichtet die Chorleiterin schmunzelnd. An solchen Details werde nun gemeinsam gearbeitet. „Was die Stückauswahl angeht bin ich immer offen für Anregungen meiner Sänger“, fügt sie hinzu.

Der nächste große Auftritt sei auf dem Heilbronner Chorfest am 2. Juni. Dafür proben die Sängerinnen und Sänger bereits fleißig. Jeden Donnerstagabend trifft sich der gemischte Chor im Pavillon der Grundschule. Zehn Männer und 17 Frauen singen mit. Am Anfang jeder Probe steht erst mal das gemeinsame Einsingen inklusive „Turnübungen“ auf dem Programm: „Man braucht zum Singen einen lockeren und unverspannten Körper und warme Hände“, weiß die Chorleiterin. Sie freue sich sehr auf ihre neue Aufgabe in Hochdorf und sei mit viel Elan bei der Sache: „Man muss die Leute ja schließlich mitziehen.“