Lika Matiachvili bewies mit einem Debussy-Klavierstück ihr Talent. Foto: Kellmayer - Kellmayer

Von Bernstein bis Debussy, von Chopin bis Piazzolla: Zu Leonard Bernsteins 100. Geburtstag gibt die Musikschule Esslingen im Rathaus ein Konzert mit vielen jungen Solisten.

EsslingenVon Bernstein bis Debussy, von Chopin bis Piazzolla: In der Schickhardthalle des Alten Rathauses boten Solisten der Städtischen Musikschule Esslingen ein buntes Programm. Eingebunden war das Konzert in das 18. Esslinger Forum für junge Solisten, mit dem der Oratorien-Verein Esslingen den 100. Geburtstag des genialen Musikers Leonard Bernstein feiert.

Einen Vorgeschmack auf die Abschlussveranstaltung der Forumswoche am kommenden Sonntag mit Bernsteins gewaltiger „Mass“ boten der Bariton Ferdinand Walliser und Denis Makram am Klavier mit dem „Simple Song“ aus eben dieser Messe: dynamisch schattiert und im Ausdruck nah am Text. Ebenfalls aus der „Mass“ spielte der von Dimitrios Athanasidis begleitete Cellist Jamie Schneider mit meditativem, klagendem Celloton die ursprünglich für Streichorchester geschriebene „Meditation Nr. 1“.

Bernstein komponierte für seine Hunde

Der künstlerische Leiter des Forums, Jörg Dobmeier, führte sachkundig durch den Abend. Man erfuhr Wissenswertes über die Biografie und die ungeheure Schaffenskraft Leonard Bernsteins, über seine Freundschaft mit der Präsidentenfamilie Kennedy und dass der Musiker Hunde überaus liebte, sogar für sie komponierte. Als Beweis hörte man mit „Rondo for Lifey“ eine Petitesse, die Bernstein einst für den Skye Terrier der Schauspielerin Judy Holliday komponiert hatte.

Lars Krech spielte sich sicher und mit strahlendem Trompetenton durch die etwas skurrile Melodie, zuverlässig begleitet von Denis Makram. Die 12-jährige Lika Matiachvili zeigte mit der technisch versierten Wiedergabe von Claude Debussys „Dr. Gradus ad Parnassum“ aus der Klaviersuite „Children‘s Corner“, dass sie auf bestem Weg ist, eine hervorragende Pianistin zu werden.

Bereits einen Schritt weiter ist ihr Klavierkollege Jonathan Panter, der mit differenziertem Anschlag, brillantem Laufwerk und Sinn für melodische Gestaltung Frédéric Chopins „Ballade Nr. 1“ musikalische Tiefe gab. In der so ungewöhnlichen wie reizvollen Kombination von Harfe (Rosina Aldinger) und Djembe (Daniel Schiemer) gab es eine Samba von Carlos Salzedo, und Nepomuk Golding bewegte sich mit seinem Knopfakkordeon bei Astor Piazzollas „S‘il vous plaît“ stilsicher in der Klangwelt des argentinischen Tangomeisters.

Tänzerisches hörte man auch bei einem Saltarello von Frank Bridge, von Michelle Sammarco (Violine), Jamie Schneider und Maxim Fiedler (Klavier) in fein abgestimmtem Triospiel serviert. Im Finale des gelungenen Konzerts gab es nochmals Leonard Bernstein. Aus seinem berühmten Musical „Westside Story“ spielte die Small Band mit Lukas Wögler (Saxofon), Marco Biank (Klavier), Tim Lindenau am Bass und dem Schlagzeuger Max Reinhard die Titel „Tonight“ und „Cool“ in frischem Sound. Dabei überzeugten die gekonnten Chorusse ebenso wie der makellose, ostinat durchlaufende Beat – ein beschwingter Kehraus, der gute Laune verbreitete. Zum Schluss gab es für alle Akteure des Abends viel Beifall und ein kleines Blumengebinde.