Der Musiker und die Künstlerin: Die Spinnerei des Vereins Kultur am Rande bot Erich Abel und Foto: Bulgrin - Bulgrin

Petra Pfirmann und Erich Abel bringen Kunst und Musik in die Spinnerei des Vereins Kultur am Rande

EsslingenWer sich in der Esslinger Kunstszene auch nur ein bisschen auskennt, der kommt an ihr nicht vorbei – und das seit vielen Jahren: Petra Pfirmann hat in der Stadt vielfältige Spuren hinterlassen, mit unkonventionellen Ideen und Aktionen setzt sie immer wieder Akzente. So hat sie im Lauf der Jahre zahlreiche Kontakte geknüpft und Netzwerke gesponnen. Und weil Petra Pfirmann nicht nur für sich allein in ihrem Atelier auf dem Esslinger Lorch-Areal werkeln möchte, sondern den kulturellen Austausch ganz besonders zu schätzen weiß, macht sie gerne mit Künstler-Kollegen gemeinsame Sache. In der Spinnerei des Vereins Kultur am Rande war Petra Pfirmann nun zusammen mit ihrem alten Freund und Kollegen Erich Abel zu Gast. Sie zeigte eine Auswahl ihrer Arbeiten – er spielte am Klavier einige seiner Kompositionen. Wenn es nach Petra Pfirmann geht, soll es dabei nicht bleiben. „Ich mag solche gemeinsamen Projekte“, sagt sie. „So etwas könnte man ruhig häufiger machen.“ Die nötigen Kontakte hat sie in mehr als 20 Jahren Kulturarbeit und künstlerischem Schaffen in Esslingen gesammelt.

"Nebel ohne Krähe geht gar nicht"

Mit der Auswahl der Arbeiten, die Petra Pfirmann in der Spinnerei bot, hat sie einmal mehr ihre Vielseitigkeit bewiesen. Da war etwa ihre Serie „Im Nebel“, die Fotografien schemenhafter Szenen und Physiognomien zeigt. Passend dazu zeigte sie ihre Nebelkrähe, schließlich findet sie: „Nebel ohne Krähe geht gar nicht.“ Große und kleine „Getümer und Ungetümer“ trieben ebenfalls ihr Unwesen – köstlich-skurrile Kerlchen, die unterschiedlichste Gemütszustände dokumentieren. Und auch Petra Pfirmanns künstlerisches Alter Ego Eveline O. Konopka ließ grüßen mit einem Kinderbild, das den Musiker Erich Abel in ganz jungen Jahren zeigte. Mit seinen Eigenkompositionen, die ein musikalisches Spektrum zwischen „kleinlautem Walzer über house-gemachte Sonaten bis hin zum Titanen-Boogie“ ausloteten, antwortete Abel am Klavier auf Pfirmanns Kunst. Und gemeinsam bewiesen die beiden, wie gut sich ganz unterschiedliche kreative Ansätze gegenseitig bereichern.