So soll sich das Hallenfreibad Berkheim im Sommer 2021 nach einer umfassenden Sanierung präsentieren. Illustration: Fritz Planung - Illustration: Fritz Planung

Der Esslinger Gemeinderat hat den Weg für Millionen-Investitionen in die städtischen Bäder frei gemacht. Schon kommenden Herbst soll im Neckarfreibad mit der Sanierung begonnen werden. Es folgen das Hallenfreibad-Berkheim und das Merkel’sche Schwimmbad.

EsslingenDas im Dezember 2016 vom Esslinger Gemeinderat beschlossene Bäderkonzept wird konkret: Unmittelbar nach Ende der kommenden Freibadsaison werden im Neckarfreibad die Bagger anrücken. Was das Hallenfreibad Berkheim und das Merkel’sche Bad anbelangt, so gibt es ebenfalls Termine für umfangreiche Sanierungsarbeiten. Der Gemeinderat hat gestern bei nur drei Gegenstimmen den Weg für hohe Investitionen frei gemacht.

Die Esslinger Bäder sind der Stadt lieb, aber auch teuer. Rund 2,63 Millionen Euro sollen allein für das Neckarfreibad ausgegeben werden. Dafür gibt es ein neues Eingangsgebäude mit Kiosk, neue Duschen und Toiletten, der Umkleidebereich wird saniert und der Schwimmmeister erhält eine neue Aufsichtskabine. Im Sommer 2019 soll alles fertig sein.

Im Hallenfreibad Berkheim wird im Herbst 2019 mit den Arbeiten begonnen, die sich bis in den Sommer 2021 hinziehen werden. Bei diesem Projekt geht es um rund neun Millionen Euro Kosten für die Komplettsanierung des bestehenden Hallenbadgebäudes (Neugestaltung Foyer, Duschen, Toiletten, Umkleiden), die Sanierung des Innenbeckens (Edelstahlauskleidung mit Hubboden), den Abbruch des Sauna-Gebäudes und die Erneuerung der gesamten Technik.

Entgegen der ursprünglichen Planung hat sich der Gemeinderat mit großer Mehrheit dafür entschieden, das 50-Meter-Multifunktionsbecken, in dem Nichtschwimmer und Schwimmer lediglich durch eine Leine voneinander getrennt sind, zu erhalten. Dies entspricht auch dem Wunsch des TSV Berkheim. Die Stadt hätte lieber ein wettkampfgerechtes 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen und ein separates Nichtschwimmer- und Freizeitbecken gehabt. Auch der Absicht, den Fünf-Meter-Sprungturm zu kappen und nur noch die Drei-Meter-Plattform und das Ein-Meter-Brett zu erhalten, widersprach der Gemeinderat gestern nahezu einstimmig. Der „Fünfer“ bleibt erhalten und die DLRG Berkheim will weiteres Aufsichtspersonal stellen, um damit Sicherheitsbedenken auszuräumen.

Jugendstil-Bad am teuersten

Am teuersten wird wohl die Sanierung des Jugendstil-Kleinods, des Merkel’schen Schwimmbads. Die Schätzungen belaufen sich auf knapp 9,3 Millionen Euro. Dabei geht es um die Kernsanierung des Sport- und Lehrschwimmbeckens mit Edelstahl, um eine neue Badewassertechnik, die Sanierung der technischen Gebäudeausrüstung und der Elektrotechnik sowie um einen neuen Aufzug. Baubeginn soll im Sommer 2021 sein, damit im Herbst 2022 alles unter Dach und Fach ist.

Trotz der hohen Investitionen in den kommenden Jahren soll der jährliche Zuschussbedarf für den Bäderbetrieb nicht aus dem Ruder laufen. Der Gemeinderat hat beschlossen, den Bäderverlust auf 3,3 Millionen Euro pro Jahr zu deckeln. Derzeit schießt die Stadt jährlich rund 2,2 Millionen Euro zu.

„Wir werden in den kommenden Jahren kräftig in unsere kommunalen Bäder investieren“, so Oberbürgermeister Jürgen Zieger. „Mit der Bädersanierung durch die Stadtwerke Esslingen schaffen wir nachhaltig die Grundlage für den Vereinsschwimmsport in unserer Stadt und kommen unserem Auftrag als Schulträger nach.“ Die Fraktionen und Gruppen des Gemeinderats haben gestern noch einmal den Umstand gewürdigt, dass alle drei Esslinger Bäder erhalten und saniert werden. Damit werde nicht nur den Erwartungen der Bevölkerung Rechnung getragen, sondern auch den Bedürfnissen der Schulen und der Vereine.