Wittmacher konnte schon als Schüler gut mit Zahlen umgehen. Foto: Gaby Gerster/oh - Gaby Gerster/oh

Burkhard Wittmacher von der KSK Esslingen-Nürtingen hatte seinen ersten Ferienjob mit 15 Jahren. Damals erkannte sein Meister, dass er gut mit Zahlen umgehen kann und gab ihm eine körperlich weniger anstrengende Aufgabe.

WolfschlugenDass er gut Zahlen mit umgehen kann, hat dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse (KSK) Esslingen-Nürtingen, Burkhard Wittmacher, schon in seinem ersten Ferienjob vor mehr als 30 Jahren zu einer Art Beförderung verholfen. „Ich war als 15-Jähriger bei der Firma Metallbau Schreiber in Wolfschlugen. Ich habe dort Metallteile zugesägt“, erinnert sich Wittmacher. „Damit Sägeblatt und Werkstoff nicht zu sehr erhitzten, musste ich sie ständig mit einer blauen Bohrmilch kühlen“, beschreibt er. „Die hat sehr einprägsam gerochen. Und die Arbeit war anstrengend. Ich habe heute noch großen Respekt vor allen, die den ganzen Tag einer solchen Tätigkeit nachgehen.“

Erfahren hatte Wittmacher damals durch mehrere Gleichaltrige von der Möglichkeit, einen dreiwöchigen Ferienjob bei Schreiber zu ergattern. „In meinem Alter war es nicht so einfach, einen Job zu finden“, sagt der heute 52-Jährige. Da sei die Stelle bei Schreiber ein richtiger Glücksgriff gewesen – im doppelten Sinne: „Da ich in Wolfschlugen aufgewachsen bin, war der Weg zur Arbeit nicht weit.“

Eines Tages sei seinem Meister das Zahlentalent des damals gerade 15-jährigen aufgefallen. Sofort wurde er von der Metallsäge zur Inventur beordert. „Von da an durfte ich Metallringe zählen, diese Arbeit war angenehmer“, sagt er.

Für sieben Mark in der Stunde arbeitete Wittmacher die halben Sommerferien lang, anstatt mit seinen Freunden zu spielen. „Ich habe um sieben Uhr angefangen. Zwischen 12 und 13 Uhr war Pause. Feierabend war – wenn ich mich noch richtig erinnere – um 16.30 Uhr.“ Doch das selbst gesteckte Ziel hatte der 15-Jährige dabei stets vor Augen: Der erste eigene Urlaub. Mit dem selbst verdienten Geld ging es nach Poreč im damaligen Jugoslawien – heute Kroatien.

Neben dem Geld für den Urlaub hat sich Wittmacher in seinem ersten Job noch eine wichtige Erkenntnis erarbeitet: „Dass meine Zukunft nicht in der Ausübung handwerklicher Tätigkeiten liegt“, sagt er. „Ich wusste damals schon, dass ich gut daran tue, nach anderen beruflichen Möglichkeiten zu suchen.“ Das ist auch ein wichtiger Grund, warum Wittmacher Jugendlichen zu einem Ferienjob oder einem Job neben der Schule raten würde.

„Man kann viele Tätigkeiten in verschiedenen Branchen ausprobieren und sieht, was einem Spaß macht und was nicht“, sagt er. In der Schulzeit habe man noch die Freiheit, in unterschiedliche Berufe hineinzuschnuppern, ohne sich zu sehr festlegen zu müssen. Der andere große Grund, der für frühe Berufserfahrungen spricht: „Man macht zudem die Erfahrung, dass Geldverdienen nicht so einfach ist, sondern mit Mühe verbunden. Ich halte es für wichtig und richtig, schon als Schülerin oder Schüler einen eigenen Beitrag für einen Urlaub oder ein neues Fahrrad zu leisten. Was man sich selber erarbeitet hat, schätzt man auch viel mehr.“

In der nächsten Folge „Mein erstes eigenes Geld“ berichtet die Krimiautorin Martina Fiess von ihren zahlreichen Nebenjobs.