Foto: Studierendenwerk Stuttgart - Studierendenwerk Stuttgart

Um der Flut an Verpackungsmüll Einhalt zu gebieten, setzt das Studierendenwerk Stuttgart in den Mensen und Cafeterien auf Mehrwegbecher.

Esslingen Der Esslinger Stadtbecher bekommt ein Geschwisterchen. Es hört auf den Namen Kim und ist an der Hochschule zuhause. Der Mehrwegbecher, den das Studierendenwerk Stuttgart in zwei Designs anbietet, soll dazu beitragen, in den Hörsälen, Laboren, Büros und auf dem Campus der Esslinger Hochschule sowie in den Studentenwohnheimen den Müll zu reduzieren.

Jede Stunde werden in Deutschland rund 320 000 sogenannte To-go-Becher benutzt, hat die Deutsche Umwelthilfe herausgefunden. Somit landen im Jahr fast drei Milliarden Becher im Müll. Das macht sich auch auf dem Campus der Hochschule und in den Esslinger Studentenwohnheimen bemerkbar. „Trotz regelmäßiger Abholung sind die Müllcontainer in den Wohnanlagen häufig überfüllt“, berichtet Anita Bauer, Pressesprecherin des Studierendenwerks Stuttgart. „Auffällig sind dabei die vielen Einwegverpackungen, von der Salatschale bis zum Pappbecher.“ Um der Flut an Verpackungsmüll Einhalt zu gebieten, gibt es jetzt Kim – was so viel heißt wie „kommt immer mit“. „Das Thema Nachhaltigkeit ist uns ein Anliegen“, sagt Tobias M. Burchard, Geschäftsführer des Studierendenwerks Stuttgart. „Zum Semesterstart setzen wir daher weitere Maßnahmen in unseren Einrichtungen um.“ Um den Verbrauch von To-go-Bechern einzudämmen, wird Kim mit Beginn des Wintersemesters als Alternative zum Pappbecher in den Mensen und Cafeterien des Studierendenwerks angeboten und zum Selbstkostenpreis jeweils mit Deckel und Hitzeschutzmanschette an Studierende und Gäste weitergegeben. Der Becher des Herstellers Ornamin wird zu hundert Prozent in Deutschland produziert, teilt das Studierendenwerk mit. Er ist bruchstabil, mikrowellengeeignet, spülmaschinenfest und frei von Bisphenol A (BPA). Zudem könne er ökologisch recycelt werden und sei leichter und langlebiger als Glas oder Porzellan.

Auch in den studentischen Wohnanlagen will das Studierendenwerk verstärkt gegen das Müllproblem vorgehen. Die Mieterinnen und Mieter erhalten einen Kim-Mehrweg-Becher gratis. „Wir rücken die Müllproblematik in den Wohnanlagen stärker in den Fokus, um die Studierenden zu nachhaltigem Handeln zu animieren“, sagt Jasmin Mauser, Bereichsleiterin Wohnen im Studierendenwerk. Zum Semesterstart wurden die Kaffeemaschinen in den Esslinger Mensen und Cafeterien so umgerüstet, dass unterschiedliche Becherhöhen darunter passen. „So haben unsere Gäste die Möglichkeit, neben den Kim-Mehrweg-Bechern auch andere Becher und Tassen für den Kauf eines Heißgetränks zu nutzen“, sagt Andreas Grafmüller, Abteilungsleiter Gastronomie im Studierendenwerk Stuttgart. Wer sich für die umweltfreundliche Variante entscheidet, spart Geld. Denn Getränke im Einwegbecher kosten jetzt 25 Cent mehr.