Noreen Heizmann (links) und Marion Müller von der Plochingen-Info punkten mit den Angeboten zum Hundertwasser-Jahr. Quelle: Unbekannt

Auf der Touristikmesse CMT empfiehlt sich der Landkreis als attraktives Ziel für Urlauber.

EsslingenDie Touristikmesse CMT, die bis 20. Januar in der Messe Stuttgart auf den Fildern stattfindet, gilt mit rund 2200 Ausstellern aus 100 Ländern als weltweit größte Veranstaltung ihrer Art. Der Landkreis Esslingen, einige Kommunen, Freizeiteinrichtungen und Tourismusverbände aus dem Kreis präsentieren die Region als attraktives Ziel für Urlauber, Naturliebhaber und Kulturinteressierte.

Steigende Zahlen: Der Landkreis Esslingen verzeichnet steigende Besucherzahlen. Wie die Erste Landesbeamtin Marion Leuze-Mohr beim Rundgang auf der CMT am Samstag erklärte, stieg die Zahl der Übernachtungen von Urlaubern im ersten Halbjahr 2018 um 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 805 960 an. „Die Schwäbische Alb hat damit die höchste Tourismussteigerung in ganz Baden-Württemberg“, sagte Leuze-Mohr.

Struktureller Ausbau: Ein Hauptaugenmerk habe auf der Entwicklung der Infrastruktur für Urlauber und Ausflügler gelegen, sagte Leuze-Mohr. „Dabei haben wir Wert auf den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs gelegt – auch als Hinweis, dass man unsere Naturlandschaften gut ohne Auto erreichen kann.“ Zudem habe die Zusammenarbeit mit Tourismusverbänden und dem Biosphärengebiet „wichtige Synergieeffekte für die Kommunen“ gebracht. „Was in den vergangenen Jahren geleistet wurde, zahlt sich nun aus“, betonte Marion Leuze-Mohr.

Hochgehen, runterkommen: Die Landkreise Esslingen und Reutlingen, das Biosphärengebiet, die Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb und 18 Kommunen haben unter dem Namen „Hochgehberge“ ein Konzept für 21 Wanderwege auf der Alb mit einer Gesamtlänge von 170 Kilometern entwickelt. Wanderer sollen unbeschwert hochgehen, die Natur genießen und entspannen. Sechs der Wege sind bereits ausgeschildert und vom Deutschen Wanderinstitut zertifiziert, bis zum Sommer sollen auch die anderen das Prädikat „Premiumwanderweg“ erhalten.

Kommunale Kooperationen: Zwei der neuen Wege liegen auf den Gemarkungen von Beuren, Neuffen und Erkenbrechtsweiler. „Die Zusammenarbeit der Kommunen und auch mit dem Landkreis hat sich nochmal intensiviert“, lobte Neuffens Bürgermeister Matthias Bäcker. Daniel Gluiber, Bürgermeister von Beuren, berichtete, dass „eine deutliche Zunahme an Besuchern“ verzeichnet werde.

„Nachhaltige Entwicklungen“: Die Kooperationen, auch mit dem Freilichtmuseum, und die Einbindung der Panorama-Therme in das Tourismuskonzept hätten „nachhaltige Entwicklungen“ für Beuren gebracht, sagte Gluiber: „Der Ortskern, die Gastronomie und der Einzelhandel profitieren.“ Derzeit werde an einer Machbarkeitsstudie für ein Hotel und Wohnmobil-Stellplätze nahe der Therme gearbeitet. „Wichtig ist, dass die Bevölkerung das mitträgt“, sagte Daniel Gluiber.

Zehn Jahre Anerkennung: Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist seit zehn Jahren von der Unesco anerkannt. Dies wird im Lauf des Jahres mit zehn Veranstaltungen gewürdigt, zwei davon im Kreis Esslingen. So wird im Mai auf dem Hohenneuffen das Projekt „Hochgehberge“ mit einem Fest offiziell gestartet. Im November wird beim Alb-Symposium in Lenningen „unsere besondere Verantwortung für Naturschutz, nachhaltigen Tourismus und Regionalentwicklung“ diskutiert, verriet Roland Heidelberg von der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets.

Genusszentrum: Mit zusätzlichen Attraktionen will das Freilichtmuseum Beuren weitere Besucher interessieren. Für März ist die Eröffnung des Gartensaals aus Geislingen mit Erlebnis- und Genusszentrum für alte Sorten geplant. Mit dem Gartensaal kommt das 25. Originalgebäude ins Museumsdorf. 25 000 Euro hat der Förderverein für das Museum dafür locker gemacht, so der Vorsitzende Hans Weil.

Kultur im Kreis: Die Kommunen im Landkreis präsentieren sich gewöhnlich unter dem Dach der Region Stuttgart. Plochingen stellt das 25-jährige Bestehen der Wohnanlage unterm Regenturm, genannt Hundertwasserhaus, mit Führungen, Vorträgen und weiteren Kulturveranstaltungen in den Vordergrund. Esslingen bewirbt mehr als 40 Führungen wie Wolfgang Gorazdzas Nachtwächter-Führung. Leinfelden-Echterdingen hat einen überarbeiteten Gästeführer zum Siebenmühlental herausgegeben, Filderstadt stellt sich als Musical- und Wellnessstadt vor, Kirchheim und Nürtingen widmen sich im Führungsprogramm der Literatur.

Erster Auftritt: Ihr Arbeitsbeginn ist zwar erst am 1. Februar, die künftige Tourismusbeauftragte des Landkreises hat aber die CMT genutzt, um sich vorzustellen: Isabel Urich (27), studierte Tourismusmanagerin aus Neustadt in der Pfalz, zieht es als Nachfolgerin von Tanja Gems an den Neckar, weil sie die Vielfalt im Landkreis reizt: „Hier haben wir Großstädtisches und Natur auf engem Raum beieinander“, sagt sie und will „langfristige Perspektiven im erfolgreichen Landkreis“ angehen. Tanja Gems bleibt dem Kreis erhalten – als Projektleiterin beim Biosphärengebiet.