Quelle: Unbekannt

Von Melanie Braun

Die Haltung der Stadt in der Frage, welcher Belag in der Allmandgasse und der Krämerstraße verwendet werden soll, ist nicht zu verstehen. Natürlich muss sie historische Denkmäler schützen und es ist löblich, dass sie sich für den Erhalt geschichtsträchtiger Elemente einsetzt. Aber in diesem Fall schießt sie übers Ziel hinaus. Denn die beiden Gassen, um die es geht, sind mitnichten geschlossene historische Ensembles, die es in ihrer Gänze zu erhalten gilt. Vielmehr dominieren hier die Neubauten - nicht zuletzt das Gebäude der Kreissparkasse, das alles überragt.

Auch die Straßenbeläge sind derzeit kaum historisch: Zum großen Teil sind die Gassen mit schnödem Asphalt bedeckt. Warum nun lediglich auf einem kleinen Stück der Krämergasse glatte Granitplatten verlegt werden sollen, der Rest aber unbedingt mit Kopfsteinpflaster versehen werden muss, ist einfach nicht nachvollziehbar. Nicht nur, weil es hier ohnehin schon eine starke Mischung von historischen und modernen Elementen gibt, sondern vor allem, weil man damit vielen Senioren ohne Not das Leben schwer macht. Sie haben eine Wohnung in der Innenstadt gewählt, um weiter mobil und selbstständig zu sein - genau das sollte man eigentlich fördern. Zumal angesichts der Bevölkerungsentwicklung absehbar ist, dass es künftig immer mehr ältere Meschen in der Stadt geben wird. Doch statt sich auf diese einzustellen, legt die Verwaltung ihnen Steine in den Weg - und stellt sie vor vollendete Tatsachen, statt sie einzubeziehen.