Claudia Bitzer Foto: oh - oh

Das Ergebnis einer bundesweiten Vergleichsstudie zur Attraktivität von Innenstädten tut Esslingen gut. Konsequenzen aus den Kritikpunkten müssen gezogen werden – aber mit Fantasie und Verstand, meint Claudia Bitzer.

EsslingenDas Ergebnis der bundesweiten Vergleichsstudie, dass die Esslinger Innenstadt aus Besuchersicht überdurchschnittlich attraktiv ist, tut dem Einzelhandel gut. In Zeiten, in denen viele Läden leer stehen, die City von Baustellen umzingelt ist, der Online-Handel floriert und es weder mit dem neuen Einkaufszentrum auf dem Karstadt-Parkplatz noch mit der Vermietung der ehemaligen Strauss-Flächen vorwärts zu gehen scheint, sind solche Nachrichten Balsam auf die Wunden der Geschäftsleute. Dass Esslingen besonders mit Ambiente, Flair und Erlebniswert punktet, überrascht nicht. Aber immerhin liegt die City auch ganz gut mit Teilen ihres Einzelhandelssortiments, dessen vermeintlicher Niedergang von vielen besungen wird. Die spannende Frage ist jetzt, welche Konsequenzen Händler, EST und Stadtplaner aus den Ergebnissen mit Verbesserungspotenzial ziehen. Beispiel: Der Wunsch nach mehr Parkplätzen, gerne gratis und direkt vor dem Geschäft. Da mag der ÖPNV noch so gut sein: Wie emotional Autofahrer auf Einschränkungen reagieren, hat sich erst wieder in der Wut über den Beschluss gezeigt, die Küferstraße zur Fußgängerzone zu machen. Der Rat des IFH-Geschäftsführers, man solle den Kunden das Einkaufen bequemer machen, braucht jedenfalls mehr Fantasie als den Schluss, Altstadtgassen wieder zu Autobahnen zu machen. Denn damit ginge das flöten, womit Esslingen am meisten punktet: Flair und Ambiente.