Christian Dörmann Foto: bulgrin/ - bulgrin/

Christian Dörmann über das klärende Gespräch möglicher Sommerfest-Wirte in Esslingen.

EsslingenMit Erbengemeinschaften ist das so eine Sache. Nicht immer sind sich deren Mitglieder grün, denn schließlich gibt es etwas von Wert zu verteilen. Und da kann schon einmal Neid aufkommen. Im vorliegenden Fall geht es um ein Sommerfest – und um mehr geht es wirklich nicht, und das auch nur für dieses und nächstes Jahr. Allerdings geht es zudem um Misstrauen und offenkundig auch darum, sich rechtzeitig für ein Interimssommerfest und für die Zeit danach in Stellung zu bringen. So gibt man den bisherigen Zwiebelfest-Wirten, die es hingeworfen haben, allen Grund, sich genüsslich ins Fäustchen zu lachen. Ein professionelles Vorgehen sieht anders aus.

Dabei hat die Diskussion in Kielmeyers Besen eines offenbart: Die Positionen der Wirte und Wengerter liegen gar nicht so weit voneinander entfernt, wie es die Umstände vermuten lassen. Im Grunde genommen hätte man sich die ganze Prozedur sparen können. So ist Munition für diejenigen daraus geworden, die an den „alten“ Zwiebelfest-Zeiten hängen und die aktuelle Entwicklung mit kritischem Blick und einer gewissen Schadenfreude verfolgen.

Und nun? Die künftige Wirte-Konstellation für den Übergang und vielleicht auch für das endgültige Modell unter Führung der EST ist bereits angeschlagen, noch bevor sie sich formiert hat. Wenn ein Ausweg aus dieser Misere überhaupt noch möglich ist, dann nur, wenn die Protagonisten ab sofort auf alle persönlichen Eitelkeiten verzichten und die gemeinsame Sache in den Mittelpunkt stellen. Ach ja, vielleicht sollte man auch mal intensiv an die Menschen denken, die den Übergang und die Zeit danach mitgestalten sollen: An die künftigen Gäste, ohne die kein Fest Erfolg haben kann.

Zwei Ratschläge aus der Mitte der Frühstücksgesellschaft dürfen nicht unbeachtet bleiben: Die EST als künftige Platzanweiserin und konzeptionelle Vordenkerin muss schnellstens mit ins Boot geholt worden. Das hat Gastwirt Kay Rügner gesagt. Und von Besenwirtin Gabriele Kielmeyer stammt der bemerkenswerte Satz: „Lieber kein Fest, als ein schlechtes Fest.“

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