Die Fachkräfte haben sich fortbilden lassen. Foto: Krytzner/ - Krytzner/

Den Forscherdrang fördern – das haben sich sieben Kindertagestagesstätten auf die Fahnen geschrieben und sind jetzt als „Haus für kleine Forscher“ zertifiziert.

EsslingenWenn es nach den Verantwortlichen der Südwestmetall und der IHK geht, kann Bildung nicht früh genug beginnen. Vor allem setzt das Netzwerk der Region Stuttgart darauf, Kindern schon im Vorschulalter die sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) schmackhaft zu machen. Dazu wurde das Label „Kleine Forscher“ gegründet. Angestellte in den Kindertagesstätten können sich entsprechend weiterbilden und nach der kostenlosen Zertifizierung, kann die pädagogische Arbeit als „Haus der kleinen Forscher“ sichtbar gemacht werden. In diesem Jahr erhielten das Kinderhaus Maierhof in Denkendorf und die Kindertagesstätte Forscherfüchse aus Esslingen die Zertifizierung zum ersten Mal. Weitere fünf Einrichtungen bekamen das Qualitätssiegel wiederholt.

Für Silvia Gesierich, Projektleiterin Familie und Frühförderung Südwestmetall zeigte sich ob der erfassten Zahlen zufrieden. Rund 2000 Kindertagesstätten gehören zum Netzwerk Region Stuttgart, das von der Südwestmetall und der IHK getragen wird. Im Landkreis Esslingen gibt es derzeit 34 zertifizierte Einrichtungen, davon sechs in Esslingen. Südwestmetall fördert den Wissensdrang jedoch nicht nur im Vorschulalter, sondern begleitet die Kinder und Jugendlichen bis zum Erwachsen werden. Thomas Weise, IHK Region Stuttgart und Karin Nagel, Regionalleiterin Bildungswerk berichteten anlässlich der Zertifizierungsfeier im Haus der Südwestmetall in Esslingen über die Highlights des vergangenen Jahres. Beide lobten die Zusammenarbeit im zehnjährigen Netzwerk und freuten sich, dass bereits 161 Kindertagesstätten im Wirkungsgebiet zertifiziert werden konnten. Neue Themen für die Bildung in den Einrichtungen sind dabei „Technik von hier nach da“ und die nachhaltige Entwicklung. Thomas Weise versprach den anwesenden Pädagogen: „Im Dezember erscheint ein neues Programmheft mit weiteren Fortbildungsangeboten.“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ gibt es seit 2006. Seit vier Jahren kümmert sich Nadine Labahn dort in der Berliner Zentrale um die Erwachsenenbildung. Bei ihrem Gastvortrag hielt sie ein kurzweiliges Plädoyer für die frühzeitige Sprachförderung. Dabei sieht sie das Projekt gesamtheitlich: „Wir sind alle ein Haus der kleinen Forscher.“ Damit sprach sie die alltagsintegrierte Förderung der Sprache an. Sie fordert: „Kinder sollen beim Forschen unterstützt werden.“ Dadurch lernen die Knirpse schon früh, Verantwortung zu übernehmen und Spannungen auszuhalten. Neu zum Lernprozess kommt vermehrt Nachhaltigkeit.

Folgende Einrichtungen tragen ab sofort die Bezeichnung „Haus der kleinen Forscher“: Kinderhaus im Maierhof, Denkendorf, und Kindertagesstätte Forscherfüchse, Esslingen (1. Zertifizierung); städtischer Kindergarten, Esslingen (2. Zertifizierung); Kindergarten im Käppele, Kirchheim, Kindertagesstätte am Baumhain, Georg-Weber-Kindergarten, Denkendorf (4. Zertifizierung) und der Kindergarten Halde, Neuffen.