Ziegen mit Popcorn füttern gehört zum Nymphaea-Besuch dazu. Foto: Kerstin Dannath - Kerstin Dannath

Ziegen füttern, auf der Hüpfburg springen oder Sandbilder basteln. Beim Kinderfest, das den Abschluss des Sommerfestes im Tierpark Nymphaea bildet, war wieder viel geboten.

EsslingenDie Hüpfburg war wieder der große Renner beim Kinderfest im Tierpark Nymphaea auf der Neckarinsel. „Ohne die geht es nicht“, schmunzelte Pressewart Christoph Kässer vom Aquarien- und Terrarienverein Nymphaea Esslingen, der das Kinderfest traditionell zum Abschluss seines zweitägigen Sommernachtsfest am Wochenende ausrichtete.

Auch drumherum war wieder einiges geboten – so herrschte großer Andrang und der Nachwuchs vergnügte sich beim Kinderschminken, beim Malwettbewerb, beim Sandbilder gestalten und im Spieleparcours. „Wir versuchen, jedes Jahr etwas Neues dazuzunehmen, aber die Hüpfburg ist immer dabei“, so Kässer weiter. Das Kinderfest führt die Vereinsjugend nahezu in Eigenregie durch, Nachwuchssorgen hat der Verein keine. „Da sind wir auch sehr stolz drauf“, bekennt der Pressewart, der wie viele seiner heutigen Vorstandskollegen auch aus der Nymphaea-Jugendgruppe heraus zu den Aktiven gestoßen ist. „Ich war halt so ein viecherverrücktes Bürschchen, da war ich im Tierpark einfach gut aufgehoben.“ Derzeit besteht die Nymphaea-Jugendgruppe aus etwa 35 Mitgliedern, das Mindestalter ist 12 Jahre. Insgesamt hat der Verein rund 200 Mitglieder, darunter viele rein passiv. Etwa 40 erwachsene Personen kümmern sich zusammen mit der Jugendgruppe aktiv um die Pflege des Parks und den Tierbestand, der rund 600 Tiere umfasst. „Die Bienenvölker und freilaufenden Enten natürlich ausgenommen“, grinst Kässer.

Die Naturliebhaber haben in den rund sieben Jahrzehnten auf der Neckarinsel ein ökologisches Paradies geschaffen. Der kinderwagenfreundliche Rundweg mit einer Länge von 880 Metern führt idyllisch durch das knapp drei Hektar große Gelände, vorbei an Seen, Pflanzen und Tieren. Das außergewöhnliche Engagement findet viel Beachtung und über mangelnde Besucherzahlen können sich die Esslinger daher seit Jahren nicht beklagen: Im Vorjahr kamen zum Beispiel insgesamt 196 000 Besucher – zum Vergleich der Zoo in Saarbrücken, immerhin die Landeshauptstadt des Saarlandes hatte im selben Zeitraum 200 000 Gäste. „Das sind eigentlich nicht viel mehr“, meint Kässer. Und viel Werbung für ihr kleines Paradies machen, müssen die Esslinger dabei nicht. „Das läuft heute fast alles über Social Media, da werden wir in Reiseblogs empfohlen und flugs stehen Autos mit Nummernschildern von sonst wo auf dem Parkplatz“, erzählt Kässer.

Das Thema Parkplatz ist allerdings auch die Achillesferse: Nur wenige Stellplätze stehen auf dem beengten Raum der Neckarinsel zu Verfügung. Bei großem Andrang wie beim Kinderfest müssen sich die Besucher links und rechts vom Neckar umschauen. Immerhin dürfen Besucher seit einem Jahr am Wochenende außerhalb der Ladenöffnungszeiten auch auf den Parkplatz des Möbelhauses Rieger ausweichen. „Da sind wir sehr dankbar. Aber wir benötigen weitere Alternativen und hoffen auf ein bisschen mehr Unterstützung seitens der Stadt“, sagt Kässer.

Seit Ende Juni sind die Fahrradständer erneuert und erweitert worden. Das Nymphaea-Team würde sich deshalb freuen, wenn mehr Besucher mit dem Rad kommen.

Der laufende Betrieb des Tierparks schlägt mit rund 100 000 Euro pro Jahr zu Buche, dank der vielen Besucher können diese Kosten aber komplett durch die Einnahmen bestritten werden. Meist bleibt sogar noch einiges in der Vereinskasse übrig – was dann wieder umgehend in den Park fließt. So weihte der Verein im Frühjahr seine neue Grillhütte ein, an der neuen Vogel-Voliere wird noch gebaut. „Es gibt immer wieder mal etwas Neues bei uns“, sagt Käser – vorbeischauen lohnt sich also regelmäßig.

www.tierpark-nymphaea.de