Die Kinder müssen den Weihnachtsmuffel eines Besseren belehren. Foto: Koch - Koch

Ob Miesepups, Weihnachtsmuffel oder Mondscheindrache: Beim WLB-Kinderfest durften die Kleinen Theaterluft und in den neuen Spielplan schnuppern.

EsslingenBunt, märchenhaft und kreativ ging es beim alljährlichen und auch diesmal gut besuchten Kinderfest der WLB zu, mit dem traditionell die Spielzeit für die kleinen Theaterbesucher eingeläutet wird. An acht im ganzen Theater verteilten Spielstationen konnten die Kinder in die neuen Stücke hineinschnuppern, und dabei jeweils ganz unterschiedliche Aufgaben erfüllen.

Ausgetüftelt wurde das Konzept von Rita Rudenstein und Tobias Metz, die sich die Leitung der Theaterpädagogik teilen. „Jede Station hat mit dem Inhalt eines Stückes zu tun“, erläuterte Rita Rudenstein. Wie in jedem Jahr sei dabei nahezu das ganze Theater auf den Beinen – von den Schauspielern über Dramaturgen und Regieassistenten bis hin zu Mitarbeitern der Maske oder der Werbung.

Ende wird nicht verraten

Dem trübseligen Weihnachtsmuffel und Menschenfeind Ebenezer Scrooge begegneten die kleinen Besucher gleich im Foyer. Hier hatte sich Tobias Metz in schwarzem Anzug und Zylinder vor einem kleinen Weihnachtsbaum postiert. „Ihr müsst ihn überzeugen, dass Weihnachten schön ist“, erklärte Regieassistentin Paula Hanke – als Weihnachtsgeist in türkisblauem Tüll kostümiert – den Kindern. Und die gaben sich alle Mühe und zählten Geschenke, leckeres Essen oder den Weihnachtsmann auf. Wie die Geschichte ausgeht, erfahren die Kinder zwar erst im Stück „Frohe Weihnachten“ nach Charles Dickens. Für ihre Mühen erhielten sie indes jeweils einen Stempel.

Um Teamarbeit ging es an den Stationen „Bergkristall“ und „Hörbe und sein Freund Zottel“. Hier galt es etwa, gemeinsam Schuhbändel zu binden, wobei jeder nur eine Hand benutzen durfte, oder jemanden durch ein Labyrinth zu führen. Einen Drachen zu malen war an der Station des Stückes „Mondscheindrache“ von Cornelia Funke gefragt. Als „Mutter Drache“ ganz in grün ausstaffiert unterstützte die Mitarbeiterin der Intendanz Erika Kurz die kleinen Künstler. Die passenden Vorlagen hatte Theatermitarbeiterin Bri Wallaschek gezeichnet.

Miesepups mit Klobürste

In die bezaubernde Geschichte vom „Miesepups“ konnten die Kinder an der gleichnamigen Station eintauchen. Mit Hilfe diverser Requisiten spielten sie selbst den griesgrämigen Miesepups, der sich in seiner Höhle verkriecht, und ließen sich von Rita Rudenstein und dem Schauspieler Sascha Bufe aus der Reserve locken.

Dabei kamen allerlei Alltagsgegenstände vom Staubwedel bis zur Klobürste spielerisch zum Einsatz. „In diesem Stück arbeiten wir viel mit Figuren- und Puppentheater“, verriet Sascha Bufe. Sichtlich viel Spaß hatten bei alledem die Kinder. „Es ist toll, wie die das hier machen, und dass die Schauspieler richtig verkleidet sind“, schwärmten Paula (9) und Mia (7). Lesungen der Stücke „Gips“, „Die Kurzhosengang und das Totem“, sowie dem „Zauberer von Oz“ ergänzten das Kinderprogramm.

Bereits am Vormittag hatten Intendant Friedrich Schirmer und der Leiter der Jungen WLB Marco Süß zu einer unterhaltsamen „Entdeckungsreise durch den Spielplan“ geladen. Zum Abschluss des Spielzeitauftakts fand die Premiere der Lesekiste „Das Glück in den Schuhen oder das Stuttgarter Hutzelmännlein“ von Eduard Mörike im Studio am Blareplatz statt.