Foto: DPA - Symbolbild: Julian Stratenschulte

Warum die Freibäder im Kreis trotz des guten Wetters nicht spontan ihren Saisonstart vorziehen können, schildern die Betreiber. Ein Bad könnte seinen Plan aber noch ändern.

Kreis Esslingen Das große Kribbeln wäre derzeit wohl bei einem Sprung ins große Becken des Deizisauer Freibads angesagt. 14 Grad Celsius hat Schwimmmeister Uwe Ungerer dort erst kürzlich gemessen. Das Wasser steht demnach schon bis zum Rand, aber trotz des guten Wetters kann das Bad nicht früher als geplant öffnen, es bleibt beim 1. Mai. „Wir sind einfach noch nicht so weit“, sagt Ungerer. Neben der noch unangenehmen Wassertemperatur sind die Umkleidekabinen und die Sanitäranlagen noch nicht fertig. Die Reinigungsfirma ist für den 27. April bestellt. „Wenn wir einen Monat früher sauber machen würden, müsste ich die Firma kurz vor der Öffnung nochmal kommen lassen, falls das Wetter doch nicht gut ist“, sagt Ungerer und erklärt damit, warum die Verantwortlichen nicht auf Verdacht ihre Pläne einfach ändern können. „Es macht derzeit keinen Sinn.“
Angesichts der frühsommerlichen Temperaturen – am Wochenende soll das Thermometer auf 24 Grad Celsius hinaufklettern – mag manch einer darüber den Kopf schütteln, zumal laut Deutscher Presseagentur manche Freibäder im Südwesten ihren Saisonstart vorgezogen haben. Aber wie in Deizisau können auch die anderen Freibadbetreiber in unserem Kreis aus diversen Gründen nicht spontan auf das tolle Wetter reagieren. „Alle Arbeiten sind auf den geplanten Öffnungstermin getaktet“, sagt Karl-Heinz Lohay von der Freibadverwaltung Wendlingen, wo das Bad am 5. Mai seine Pforten öffnet.

Personal kann nicht doppelt arbeiten

„Weil wir mehrere Bäder betreiben, müssten wir den Leistungsumfang im Merkelbad reduzieren“, sagt Moritz Brunemann von den Stadtwerken Esslingen, die für das Neckarfreibad und das Hallenfreibad Berkheim (Öffnung: jeweils 1. Mai) verantwortlich sind. Die Mitarbeiter können schließlich nicht doppelt eingesetzt werden. Dieses Probleme kennen sie auch im Wernauer Freibad, das am 19. Mai öffnet, Aber kann man das nicht spontan entscheiden: „Nein, das bedarf einer gewissen Planung“, sagt Brunemann. Zumal auch die Prüfung und Freigabe der Technik in den Freibädern einige Wochen benötigen. Das sogenannte Auswintern, also die Vorbereitung, beginnt immer im März.

Kalte Nächte würden extrem viel Wärme ziehen

In Denkendorf läuft die Vorbereitungsphase in der Regel immer bis Ende April, und die Saison startet Mitte Mai. Wenn Anfang Mai eine extrem gute Wetterphase zu erwarten ist, könne der Start vorgezogen werden. „Wir benötigen dann aber eine Reaktionszeit von drei bis vier Tagen, um alles herrichten zu können“, sagt Hauptamtsleiter Fritz Berner. Anfang Mai hätten die Verantwortlichen häufig Schlechtwetterphasen erlebt, daher heißt die Grundregel: Saisonstart Mitte Mai. „Aus betriebswirtschaftlichen Gründen“, wie Berner erklärt. „Wenn die Nächte kalt sind, zieht das extrem Wärme aus den Becken, vor allem aus den großflächigen. Zumal das Heizen da auch nicht viel hilft“
Im Freibad im Grünen in Reichenbach bleibt es, wie bisher geplant, beim 12. Mai. „Wir sind noch in der Auswinterphase und benötigen Dienstleister, die die Freibadtechnik auf Vordermann bringen“, sagt Wolfgang Steiger, im Rathaus zuständig für das Freibad. Diese stellen Dinge wie die Wasserdesinfektion ein. Der Termin wird schon im Januar oder Februar vereinbart und kann daher nicht kurzfristig verschoben werden, erklärt er. Zudem böten nur wenige Firmen solche Leistungen an.

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