Freuen sich über den großen Scheck (von links): Bernd Sieber, Janet König, Wolfgang Haußmann, Kurt Wenger, Otto Huissel und Matthias Leschke. Foto: Kaier - Kaier

Der Förderverein Herzklopfen spendet der Klinik für Kardiologoie, Angologie ud Pneumologie in Esslingen 40.000 Euro. Drei neue Geräte springen dabei heraus.

EsslingenDrei neue medizinische Geräte – das hat die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie in Esslingen dem Förderverein Herzklopfen zu verdanken. Von den 40 000 Euro, die der Verein an das Klinikum gespendet hat, wurden ein Mobilisationsstuhl, ein Lithtripsie-Katheter sowie ein Gerinnungsmessgerät erworben. Chefarzt Professor Matthias Leschke freut sich: „Diese Anschaffungen bedeuten einen großen Qualitätsschub für die Klinik.“

Der Mobilisationsstuhl, der auf circa 15 000 Euro taxiert ist, wird vor allem auf der Intensivstation gebraucht. Er ermöglicht es unsicheren Patienten aufzustehen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Besonders Patienten, die nach längeren Behandlungsphasen ohne jegliche Bewegung viel Muskelmasse verloren haben, profitieren von dem Gerät. Leschke: „Das erleichtert die Arbeit des Pflegeteams enorm.“ Die zweite Anschaffung, ein Lithtripsie-Katheter, ist laut Leschke etwas „sehr Spezielles“. Das Kathetersystem soll verhindern, dass stark verkalkte Verengungen in den Herzkranzgefäßen entstehen. „Wir sind in unserem Großraum erst die zweite Klinik, die diese Methode anbietet“, weist Leschke auf die Seltenheit der Apparatur hin.

Das dritte und letzte Gerät, dass sich die Klinik durch die Spende leisten kann, ist ein Gerinnungsmessgerät. Es soll die Gerinnungsaktivität nach dem Setzen eines Stents, einer gitterförmigen Gefäßstütze aus Metall oder Kunstfasern, untersuchen. Nach einem solchen Eingriff kann es unter Umständen zu einer Thrombose oder Blutungen kommen. „Das soll durch die gewonnenen Daten verhindert werden“, sagt Leschke.

Immer neue Wünsche

Die Neuerwerbungen helfen der Klinik ungemein, doch deren Bedarf ist noch lange nicht gedeckt. Leschke: „Wir arbeiten eine Wunschliste ab.“ Klinikum-Geschäftsführer Bernd Sieber bestätigt dies: „Es gibt immer wieder neue Wünsche des Teams, aber das macht eine innovative Klinik aus.“ Insgesamt sieht Sieber die Klinik aber „gut aufgestellt“. Er sagt: „Mit 102 Betten haben wir eine der größten Kardiologien Baden-Württembergs.“ Dass Herzklopfen nun erneut eine große Summe an das Klinikum spendet, stimmt auch den Vorsitzenden des Fördervereins, Wolfgang Haußmann, glücklich: „Die Marke Herzklopfen hat sich mittlerweile etabliert, wir werden positiv in der Stadt gesehen.“ Das hängt unter anderem mit den Präventionsveranstaltungen des Vereins zusammen. In regelmäßigen Abständen informieren Experten über bestimmte gesundheitliche Themen. Diese Veranstaltungen sind gut besucht, was Chefarzt Leschke, der die Termine vorbereitet, als positives Signal wertet. „Normalerweise sind derartige Veranstaltungen nicht sonderlich beliebt.“

Spende statt Blumen am Grab

Auch sonst hat der Förderverein viele Unterstützer gewonnen. Haußmann erzählt die Geschichte eines Verstorbenen, in dessen Traueranzeige statt um Blumen um eine Spende an Herzklopfen gebeten wurde. „Oft sind die privaten Spender ehemalige Patienten der Klinik, die einfach noch einmal Danke sagen wollen.“ Insgesamt hat der Förderverein dem Klinikum bereits rund 700 000 Euro gespendet.

Für die in diesem Jahr anstehenden Vorstandswahlen verspricht sich Haußmann einen weiteren Schub für den Verein. Denn es hat sich ein prominenter Name angekündigt – niemand geringeres als Manfred Haas, früherer Präsident des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart, kandidiert für einen Sitz im Beirat. Durch diese Personalie erhofft sich Haußmann für Herzklopfen eine noch stärkere Präsenz in der Stadt – damit sich das Klinikum Esslingen auch in Zukunft über großzügige Spenden des Fördervereins freuen darf.