Geht hier noch mehr? Das sollen die Archäologen klären. Foto: Archivfoto: Bulgrin - Archivfoto: Bulgrin

Eine archäologische Voruntersuchung soll die Chancen für ein Parkhaus im Burgberg klären. Doch ob der Technische Ausschuss des Esslinger Gemeinderats hinterher tatsächlich mehr weiß, ist fraglich.

EsslingenSeit mehr als 20 Jahren schwappen die Gedankenspiele, im Burgberg ein Parkhaus zu bauen, immer mal wieder hoch. Vor allem die CDU legt sich derzeit dafür ins Zeug, die 18 verpachteten städtischen Garagen mit den davorliegenden Stellplätzen in der Augustiner Straße durch ein solches zu ersetzen. Und damit Altstadtbewohnern die Möglichkeit zu geben, sich dort einzukaufen. Doch die verschiedenen Varianten in der Machbarkeitsstudie des Büros Wittfoht Architekten brachten nur vergleichsweise wenig neue Parkplätze bei teilweise sehr hohem finanziellen Einsatz. Oder sie kollidierten mit einer ersten Einschätzung der Denkmalschützer. Der Ausschuss für Technik und Umwelt hat sich deshalb jetzt dazu entschlossen, für rund 20 000 Euro eine – hoffentlich – klärende archäologische Voruntersuchung zu veranlassen. Stadträte und Verwaltung sind allerdings nicht sehr optimistisch. Bürgermeister Wilfrid Wallbrecht: „Wir sehen kein Licht am Ende des Tunnels.“ Andreas Koch (SPD) sprach in Anbetracht der 20 000 Euro von einem „sehr reichlichen Bestattungsgeld für ein ohnehin so ungeliebtes Projekt.“ Denn am geplanten Bauort muss man mit archäologischen Zeugnissen der Schönenbergvorstadt sowie des Augustinereremitenklosters rechnen. Die Grünfläche über den bisherigen Garagen muss als Relikt des Klostergartens erhalten werden. Zudem soll der freie Blick von der Altstadt auf die Burg nicht durch ein Bauwerk beeinträchtigt werden. Das ist nur der äußere Rahmen. Die Frage, welche Flächen im Inneren überplant werden können, kann das Denkmalamt erst nach einer archäologischen Voruntersuchung abschließend beurteilen. Werden keine Funde entdeckt, kann gebaut werden. Sobald man dabei allerdings etwas findet, müssen sofort Archäologen dazu gezogen werden. Stößt man gleich auf Erhaltenswertes, muss in einer großflächigen Grabung geklärt werden, ob es entfernt und archiviert werden kann. Das kostet Zeit und Geld. Bei größeren Funden, die man nicht wegbewegen kann, darf nicht gebaut werden. Soweit die Szenarien. „Wir stimmen zähneknirschend der Voruntersuchung zu. Danach muss es aber konkret werden“, so SPD-Chef Koch. Man sehe dem ergebnisoffen entgegen. Klar müsse jedoch sein, dass es dafür auch einen Investor geben müsse. „Die Prüfung ist richtig und wichtig für die Innenstadtbewohner“, so Edward-Errol Jaffke (CDU). Zumal die derzeitigen Garagen „optisch auch nicht der letze Schrei“ seien. Letzteres war auch für FDP und Grüne der Grund, der Voruntersuchung zuzustimmen. Eberhard Scharpf (Freie Wähler) erinnerte an den Parkdruck und den Parksuchverkehr der Anwohner in der Innenstadt (vgl. obigen Artikel)und stimmte zu. Nur Tobias Hardt (Die Linke) zog schon gleich die Konsequenz aus der Skepsis: „Ich halte die Idee für nicht umsetzbar, die 20 000 Euro kann man besser einsetzen. Ich stimme mit Nein.“