Christian Dörmann Foto: bulgrin/ - bulgrin/

In seinem Kommentar begrüßt der Autor die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Esslingen durch die Ansiedelung zweier Firmen in der Pliensauvorstadt und in Sirnau. Er kritisiert allerdings die Informationspolitik der Unternehmen und der Stadtverwaltung.

EsslingenZunächst einmal sind die Botschaften positiv: Auf dem Danfoss-Areal in der Esslinger Pliensauvorstadt entsteht eine doppelstöckige Halle nebst Parkhaus für die Firma Daimler und in Sirnau siedelt sich mit der HTL Peter Messner GmbH ein Unternehmen aus der Region an. Das darf getrost als Erfolg für den Wirtschaftsstandort Esslingen verbucht werden. Allerdings wird die Freude von der Art und Weise getrübt, wie Unternehmen und Verwaltung während der vergangenen Wochen und Monate mit den geplanten Gewerbeansiedelungen umgegangen sind.

Es herrschte das große Rätselraten: Was kommt in die riesige neue Halle, die in Sirnau im Eiltempo aus dem Boden gewachsen ist? Ein Logistiker, der viel Verkehr in das Gebiet bringt, oder eine andere Firma, über die man am besten erst dann spricht, wenn alles unter Dach und Fach ist? Derweil hat man im Bürgerausschuss Pliensauvorstadt darauf gewartet, dass die Stadtverwaltung ihre Ankündigung wahr macht. Nämlich die, umgehend darüber zu informieren, sobald sich für das Danfoss-Areal eine Lösung abzeichnet. Stattdessen wurden bei der jüngsten Einwohnerversammlung Ross und Reiter verschwiegen, obwohl die Spatzen den Namen Daimler schon längst von allen Dächern gepfiffen hatten. Entsprechende Informationen waren durch ein Versehen im Netz gelandet.

Mauern, anstatt offensiv mit den Plänen umzugehen. Damit öffnen sowohl die Unternehmen, als auch die Verwaltung Tür und Tor für Spekulationen und Misstrauen. Mag sein, dass die Erfahrung vor einigen Jahren, als ein großes Logistikzentrum von Daimler in der Pliensauvorstadt am Widerstand der Bevölkerung scheiterte, zu der Mauer-Taktik geführt hat. Dann allerdings hätte man aus Fehlern nichts gelernt.

Die beiden Projekte haben es verdient, positiv begleitet zu werden. Und das schafft man um so schwerer, je mehr man den Bürgerinnen und Bürgern Informationen vorenthält und den Eindruck von Mauscheleien erweckt. So handelt man sich mehr Ärger als Beifall ein.