Die Vollsperrung der Geiselbachstraße wird wohl zu noch mehr Verkehr am Kreisel zum Alexanderbuckel führen. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Bei der Einwohnerversammlung in Esslingen-RSKN am Donnerstag wird es um die Geiselbachstraße gehen, aber auch um Breitbandversorgung und Ganztagsbetreuung.

EsslingenEs gibt ein Thema in den nördlichen Stadtteilen, das alle anderen überlagert: Die Sperrung und geplante Sanierung der Geiselbachstraße. Dieses wird auch die Einwohnerversammlung der Stadtteile Rüdern, Sulzgries, Krummenacker und Neckarhalde (RSKN) am Donnerstag dominieren. Christine Sigg-Sohn, Vorsitzende des Bürgerausschusses RSKN, hofft dabei auf konkrete Antworten der Stadtverwaltung zu einigen für die Bürger noch ungeklärten Fragen.

So treibt die Bewohner von RSKN laut Sigg-Sohn enorm um, dass die Geiselbachstraße bis zum Beginn der Vollsperrung im kommenden Jahr halbseitig gesperrt bleiben soll. „Viele haben noch nicht verstanden, warum das sein muss. Das muss die Stadt am Donnerstag erklären“, betont sie. Auch die Belange des Denkmalschutzes beim Geiselbachkanal würden im Esslinger Norden heiß diskutiert. Es sei schwer vermittelbar, warum so viel Aufwand für historische Bauwerke betrieben werden soll, die die Bürger nie zu Gesicht bekommen werden. Auch das müsse die Stadt nachvollziehbar erklären. „Ich hoffe, dass sie auch die Begeisterung der Experten für die Denkmäler vermitteln kann“, sagt Sigg-Sohn.

Es sei sehr wichtig, dass die Stadtverwaltung ihre Pläne und auch die damit verbundenen Zwänge gut erkläre, betont Sigg-Sohn. Denn gerade bei der Kommunikation sei in der Vergangenheit viel schief gelaufen. Das sei einer der Gründe für den großen Unmut in RSKN – etwa über das Vorgehen bei der Geiselbachstraße. Auf der anderen Seite sei es natürlich immer schwierig, wenn die Menschen mit unbequemen Veränderungen konfrontiert würden – gerade, wenn es die Mobilität betrifft. Aber Lamentieren helfe nicht mehr: „Wir müssen jetzt schauen, wie wir mit dem Scherbenhaufen umgehen und das Beste daraus machen.“ Ihre Hoffnung ist, dass möglichst viele Bürger die Sperrung der Geiselbachstraße zum Anlass nehmen, auf alternative Fortbewegungsmittel umzusteigen: Dann wäre das Ärgernis letztlich auch eine Chance für den Verkehr im Esslinger Norden. Allerdings sei dann auch wieder die Stadt gefragt, die nötige Infrastruktur – etwa für den Radverkehr – bereit zu stellen. Ebenfalls ein großes Thema in RSKN ist die Breitbandversorgung. Vor allem in Rüdern und Neckarhalde ist das Netz löchrig. Darunter leiden laut Sigg-Sohn nicht nur Privathaushalte, sondern vor allem auch kleine Betriebe. Zumal es angesichts der geplanten Sperrung der Geiselbachstraße sinnvoll wäre, wenn mehr Menschen im Home-Office arbeiten könnten und so den Verkehr entlasteten. Man sei gespannt, welche Perspektiven die Stadt bei diesem Thema am Donnerstag aufzeige.

Auch die Sanierung der Sulzgrieser Straße steht auf der Tagesordnung. Die Baustelle hatte zunächst für viel Unmut gesorgt, weil der Stadtteil Rüdern wegen der Bauarbeiten vom Bus nicht mehr angefahren wurde. Doch seit dieses Ärgernis ausgeräumt ist, gibt es laut Christine Sigg-Sohn kaum noch Probleme mit der Baustelle. Lediglich die Diskussionen um die Umlagen auf die Anwohner im unteren Teil der Straße sowie um Tempo 30 im mittleren Teil hielten noch an. Die Baustelle soll ebenso Thema bei der Einwohnerversammlung sein wie der Ausbau der Ganztagsbetreuung sowie das Essen an der Schule Sulzgries.

Im Übrigen wird am Donnerstag auch der neue Bürgerausschuss (BA) gewählt: 23 Kandidaten bewerben sich um 21 Plätze. In der vergangenen Amtsperiode hatte der BA vor allem mit dem Flächennutzungsplan und der Diskussion um die Bebauung des Greut zu tun. Auch die Organisation der Flüchtlingshilfe war ein großes Thema (siehe Text unten). In den nächsten Jahren will man sich neben Dauerbrennern wie dem Adventsmarkt oder der Beteiligung an „ES putzt“ auch um das Projekt „Stadtgefährten“ kümmern, bei dem zusammen mit Bürgern die Geschichte der Stadtteile erforscht werden soll. Und zwangsläufig wird auch die Geiselbachstraße Thema sein.

Die Einwohnerversammlung RSKN beginnt am Donnerstag, 21. März, um 19 Uhr im Richard-Clauß-Saal des Bürgerhauses RSKN, Sulzgrieser Straße 170.