Sänger Marc Marshall interpretiert in seinen „Herzschlag-Momenten“ jeden Song auf eine ganz besondere Weise. Foto: SWR/Encanto/Kerstin Joensson/ - SWR/Encanto/Kerstin Joensson/

Eigentlich wollten sie sich nur für aufreizend fröhliche Urlaubsfotos rächen – doch Ende landeten sie bei den „Herzschlag-Momenten mit Marc Marshall“.

Esslingen Am Anfang stand ein Gag – am Ende ein Fernsehauftritt. Der Esslinger Gastronom Salvatore Marrazzo sorgt zusammen mit Karate-Weltmeister Pino Sassano und Sänger Marc Marshall, dem Sohn von Toni Marshall, am Samstag, 3. August, im SWR-Fernsehen für einen „Herzschlag-Moment“.

Rache wegen Urlaubsfotos

Auch in einer dicken Männerfreundschaft gibt es schwierige Momente. Und solche Momente kamen, als Pino Sassano im heißen Sommer 2018 immer wieder heitere Urlaubsbilder voller Fröhlichkeit, Nichtstun und Ferienstimmung an seine beiden Freunde schickte. Die waren schwitzend am Malochen – und wollten es dem Kumpel heimzahlen. Auf freundliche Weise natürlich, wie Salvatore Marrazzo betont.

Bei einem Konzertauftritt von Marc Marshall in Schwäbisch Hall war der Moment der kumpelhaften Rache gekommen. Denn der Sänger unterhielt sein Publikum nicht nur mit Schlagern, sondern auch mit ausgewählten menschlichen Schicksalen, von denen er live auf der Bühne berichtete. Und ganz am Schluss seines Konzerts las er den Brief eines Sportlers vor, der sich nach einem schweren Schicksalsschlag wieder aufgerappelt hatte, sogar Weltmeister in seiner Disziplin wurde, eigentlich ein schüchterner, introvertierter Mensch ist und zu „Kung-Fu-Fighting“, einem Hit von Carl Douglas aus den 70er Jahren, trainiert.

Nun ja, diese Geschichte kam Pino Sassano im Publikum des Marc-Marshall-Konzertes zwar bekannt, aber einiges daran auch recht spanisch vor: Denn er selbst hatte nach einem doppelten Achillessehnenriss seine sportliche Karriere zunächst an den Nagel gehängt, sich aber mit eiserner Disziplin nach der Verletzung wieder hochgearbeitet, war zurückgekommen und hatte verschiedene Titel wie Deutscher-, Europa- und Weltmeister in seiner Altersklasse im Karate errungen. Aber schüchtern? Und introvertiert? Und Training zu „Kung-Fu-Fighting“? Nein. Das passte wieder nicht zu ihm. Aber das, so erklärt Salvatore Marrazzo im Rückblick, das waren ja gerade die Gags. Denn er und Marc Marshall wollten ihren Kumpel als Reaktion auf die aufreizend glücklichen Urlaubsfotos ein wenig foppen. Darum hatten sie seine wahre, durchaus anheimelnde Geschichte mit ein paar Übertreibungen gewürzt.

Diese Geschichte aus Schicksal und Show hat dem SWR so gut gefallen, dass er sie in seine Sendung „Herzschlag-Momente mit Marc Marshall“ mit hineingepackt hat. Denn es ist auch die Geschichte einer gewachsenen Männerfreundschaft. Über sein Restaurant in Esslingen hat Salvatore Marrazzo Marc Marshall vor drei Jahren kennengelernt, der dort öfter zu Gast war. Er beschreibt den Sänger mit dem noch berühmteren Vater als geerdeten, freundlichen Kumpel, dem jede Art von Starallüren fremd ist: „Er ist ein Freund, wie man ihn sich nur wünschen kann.“

Eben „ein netter Kerle“, wie es auf gut schwäbisch heißt. Eine Frohnatur wie der Vater. Ein guter Gesprächspartner. Ein treuer Freund. Als Dritter im Bunde kam Pino Sassano hinzu. Gastronom Salvatore Marrazzo hat den Karateka 2003 über dessen Beruf als Weinberater kennengelernt – und so entstand ein eingefleischtes Freundschaftstrio aus Sänger, Sportler und Gastronom.

Treffen trotz vollen Kalenders

Doch wie kommen denn überhaupt Treffen angesichts der gut gefüllten Terminkalender zustande? „Wir nehmen uns die Zeit“, erklärt Salvatore Marrazzo. Meistens sonntags. Dann sitzen die Drei bei einem guten Essen zusammen und reden über Gott und die Welt.

Die Themen gehen Marc Marshall, Pino Sassano und Salvatore Marrazzo nicht aus. Und nun haben sie noch einen weiteren Gesprächsstoff dazu bekommen – ihren TV-Auftritt.