Vorstandsmitglied Rita Kren und Besuchsdienstleiter Dirk Achim Rupp vor dem katholischen Gemeindehaus in Sulzgries, wo der Treff stattfindet. Foto: Rapp-Hirrlinger/oh - Rapp-Hirrlinger/oh

Immer mehr Menschen suchen Kontakt, wollen sich aber keiner festen Gruppe anschließen. Für sie bietet der Verein Miteinander-Füreinander in Sulzgries einen offenen Treff an.

EsslingenIn den Esslinger Stadtteilen Rüdern, Sulzgries, Krummenacker und Neckarhalde (RSKN) gibt es immer mehr Menschen, die nur wenige oder gar keine sozialen oder familiären Kontakte haben. Das erfährt Dirk Achim Rupp, der Leiter des Besuchsdienstes beim Verein Miteinander-Füreinander, immer wieder. Andererseits scheuten sich viele Leute, sich den festen Gruppen, die der Verein anbietet, anzuschließen. „Es melden sich immer wieder Menschen bei uns, die sich mehr soziale Kontakte wünschen, aber auch den Besuchsdienst nicht in Anspruch nehmen möchten“, sagt Rupp.

Darauf reagiert der Verein Miteinander-Füreinander, der aus dem evangelischen Krankenpflegeverein Sulzgries hervorgegangen ist, jetzt mit einem neuen Angebot. Der Startschuss fällt am 18. Februar. Zum offenen Treff immer montags von 14.30 Uhr bis 17 Uhr kann jeder kommen, der soziale Kontakte knüpfen will. Dafür bestehe ein großer Bedarf. In RSKN gebe es bisher nämlich keinen Ort, an dem man sich so unverbindlich treffen könne, erklärt Manfred Scherrieble, der Vorsitzende des Vereins. Vor allem für Männer gebe es insgesamt nur wenige Angebote.

Zentral und barrierefrei

Für den neuen Treff öffnet die katholische Kirchengemeinde ihr Gemeindehaus. Dieses ist barrierefrei und liegt zentral in der Ortsmitte. „Schwätzen und spielen“ – der Name ist Programm. Wer einfach nur bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch kommen möchte, ist ebenso willkommen wie der- oder diejenige, die sich gemeinsam mit anderen zum Kartenspielen oder einem anderen Gesellschaftsspiel zusammenfindet. Wann jemand innerhalb des Nachmittags dazustößt, ist jedem freigestellt. Und man braucht auch nicht alleine zu kommen, sondern kann gerne andere mitbringen. „Warum sollte ein Opa nicht mit seinen Enkeln zum gemeinsamen Spielen kommen“, fragt Scherrieble. Er betont: „Auch wenn wir aus der kirchlichen Tradition herkommen, spielt die Religion oder Konfession keine Rolle.“

Weil sich viele Menschen nicht gerne auf einen regelmäßigen Termin festlegten, müsse sich niemand dafür rechtfertigen, wie oft er den Treff besucht, versichert Rupp. Selbst das Alter spiele keine Rolle. Er denkt auch an „Menschen mit einer Demenz ganz im Anfangsstadium, die in die bestehenden Demenzgruppen des Vereins nicht reinpassen, aber dennoch einen geschützten Rahmen brauchen, selbst wenn sie noch selbstständig sind“.

Um die Besucher miteinander ins Gespräch zu bringen, wird es eine hauptamtliche Begleitung des Nachmittags geben. Neben Dirk Achim Rupp ist dies Vorstandsmitglied Rita Kren. Dies habe den Vorteil, dass man bei Bedarf auch fachliche Fragen beantworten oder beraten könne, sagt Rupp. Ganz bewusst wird es kein Programm geben. Der Verein stellt lediglich Getränke und eine Auswahl an Gesellschaftsspielen zur Verfügung. „Wir eröffnen damit einen Raum, den die Besucher für Eigeninitiative nutzen können“, sagt Rupp. Möglicherweise entwickle sich ja ein Stamm von Besuchern, die selbst ein Angebot auf die Beine stellen. Das könne eine regelmäßige Skatrunde ebenso sein wie ein Team, das Kuchen für den Nachmittag bäckt.

Ziel ist zudem, dass aus den Begegnungen im Treff Beziehungen entstehen, die auch in den Alltag der Menschen hineinreichen und etwa in gemeinsamen Aktivitäten münden. (red)

Der offene Treff „Schwätzen und Spielen“ findet zum ersten Mal am Montag, 18. Februar, von 14.30 Uhr bis 17 Uhr im katholischen Gemeindezentrum, Kornhalde 4 in Esslingen-Sulzgries statt. Kontakt und Information: Tel. 0711 370 5894.

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