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Ein 34-Jähriger muss sich vor dem Amtsgericht Esslingen wegen Vergewaltigung verantworten. Das mutmaßliche Opfer ist nicht als Zeugin erschienen.

Esslingen Er soll eine heute 31-jährige Frau zum Oralsex gezwungen haben, deshalb muss sich ein 34 Jahre alter Mann nun vor dem Esslinger Amtsgericht verantworten. Ihm wird Vergewaltigung und Nötigung vorgeworfen. Der Angeklagte streitet jedoch vehement ab, die Frau überhaupt getroffen zu haben – zumal er am betreffenden Tag gar nicht in der Gegend gewesen sei. Weil das Opfer auch am zweiten Verhandlungstag am Freitag nicht als Zeugin vor Gericht erschien, steht das Urteil weiterhin aus.

Konkret wird dem 34-Jährigen zur Last gelegt, sich am 14. Juni 2015 an der 31-Jährigen vergangen zu haben. An jenem Tag haben sich die zwei laut Aussage der Frau verabredet. Er habe sie mit dem Auto aus ihrem damaligen Wohnort Filderstadt abgeholt, gemeinsam seien sie dann nach Esslingen gefahren. Dort hätten sie Eis gegessen und seien anschließend auf die Burg spaziert. Es sei ein nettes Treffen gewesen – bis zu dem Zeitpunkt, als der Angeklagte mit dem Auto in einen Feldweg in der Nähe des Körschtalviadukts eingebogen sei statt sie nach Hause zu bringen. Dort habe er sie mit körperlicher Gewalt zum Oralverkehr gezwungen, obwohl sie sich die ganze Zeit massiv gewehrt habe.

So hat es die 31-Jährige der Polizei berichtet, wie mehrere Beamten als Zeugen vor Gericht aussagten. Die Angaben der Frau wurden als glaubhaft und schlüssig beschrieben – allerdings widersprechen diese der Aussage des Angeklagten. Dieser behauptet nämlich, an jenem Wochenende – der 14. Juni 2015 war ein Sonntag – mit einem Kollegen bei einem Fußballspiel in Mannheim gewesen zu sein. Diesen habe er am Sonntag gegen 16 Uhr in Dornstadt abgesetzt und sei dann in seinen Wohnort Ulm gefahren. Die 31-Jährige habe er nie getroffen. Der Angeklagte erklärte vor Gericht, er gehe bei der Geschichte von einer Intrige aus, die die Frau zusammen mit dem Ex-Mann seiner Schwester ausgeheckt habe, um sich für eine Anzeige seiner Schwester gegen ihren Ex-Gatten zu rächen.

In Kontakt gekommen waren der 34-Jährige und die 31-Jährige auf der Hochzeit ihrer Cousine. Danach hatten sie sich über soziale Medien im Internet ausgetauscht. Der Polizei hatte die 31-Jährige erzählt, nach seinem Übergriff habe der Angeklagte ihr gedroht, sie dürfe niemandem etwas davon erzählen, sonst bringe er sie, ihren Bruder und ihre Mutter um. Sie selbst sei völlig durch den Wind gewesen und in Depressionen versunken, letztendlich sei sie eine Zeit lang stationär in einer psychiatrischen Klinik aufgenommen worden.