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Esslingen (cid) – Sein Name wird in Esslingen untrennbar mit der Eisbahn auf der Neckarinsel und natürlich auch mit der Eissportgemeinschaft Esslingen (ESG) verbunden bleiben. Richard Günter Hirschmann, der 33 Jahre lang die Geschicke des erfolgreichen Vereins als erster Vorsitzender gelenkt hat, ist am vergangenen Samstag gestorben. Der im Dezember 1937 in Esslingen geborene ehemalige Unternehmer hat sich stets in vielfacher Weise engagiert: ob für den Sport, für die Kultur, für die Esslinger Hochschule oder in seinem beruflichen Umfeld.

Einst stand der Name Hirschmann in Esslingen vor allem für das Unternehmen. Dafür hatte Richard Günter Hirschmanns Vater 1924 mit der Erfindung des Bananensteckers den Grundstein gelegt. Groß wurde die Firma Richard Hirschmann GmbH & Co. durch die Produktion von Fernsehantennen und später durch Satellitenschüsseln. Sie hatte zuletzt ihren Sitz in Neckartenzlingen bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2004.

Die Idee und der erste finanzielle Anschub, in Esslingen eine Kunsteisbahn zu bauen, stammte zwar vom Vater, aber der Sohn verhalf dem Projekt als Vorsitzender des Fördervereins zum Bau einer Kunsteisbahn schließlich zum Durchbruch. Am 7. November 1976 war Einweihung und danach verschmolzen der Förderverein und der Eissportverein zur ESG, an deren Spitze Richard G. Hirschmann dann schließlich 33 Jahre stand. Keine Frage, dass er danach den Ehrenvorsitz des Vereins übernahm. „Ohne Richard G. Hirschmann gäbe es die Esslinger Eisbahn nicht“, hatte Sportbürgermeister Markus Raab den Unternehmer bei dessen Verabschiedung als ESG-Vorsitzender gewürdigt.

Auch die Esslinger Hochschule lag Richard Günter Hirschmann am Herzen. Seine Ernennung zum Ehrensenator nahm er 1988 zum Anlass, 150 000 Mark für eine Stiftung zur Verfügung zu stellen. Immerhin pflegte der Unternehmer schon lange enge Kontakte zur Hochschule, vor allem zur Fakultät Nachrichtentechnik. Über die Stiftung wurden zum Beispiel regelmäßig Zuschüsse für Auslandssemester gewährt.

Beim Esslinger Liederkranz 1827 hieß es wie auch bei der ESG: Wie der Vater, so der Sohn. Richard Hirschmann war schon von 1954 bis 1966 Vorsitzender des Esslinger Liederkranzes, von 1970 an erwarb sich Richard G. Hirschmann als Mitglied und großzügiger Förderer des Chorvereins große Verdienste und setzte die Familientradition fort.

Richard G. Hirschmanns Anliegen, sich ehrenamtlich im gesellschaftlichen Leben zu engagieren, ist mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz für dessen langes Engagement bei der ESG. In seinem beruflichen Umfeld war er ebenfalls aktiv, etwa als Esslinger IHK-Vizepräsident oder beim RKW Baden-Württemberg, einer Vereinigung zur Förderung des Mittelstandes. 27 Jahre war er Vorstandsvorsitzender des RKW und fast 40 Jahre Vorstandsmitglied.