Das Help and Rescue Team ist bei Notfällen stets zur Stelle. Foto: Roberto Bulgrin - Roberto Bulgrin

Abend für Abend genießen viele Besucher das Open-Air-Kino auf der Esslinger Burg. Dafür, dass alles wie am Schnürchen klappt, sorgen rund 140 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

EsslingenDas Kino auf der Esslinger Burg zählt zu den beliebtesten Open-Air-Veranstaltungen in der Region. Zum Erfolg trägt neben den Filmen, flotter Livemusik und einem einzigartigen Ambiente auch ein Heer von Helferinnen und Helfern bei. Rund 140 Ehrenamtler sind diesmal im Einsatz – ob an der Kasse, beim Einlass, an der Cinebar, als Ordner oder am Infostand des Kommunalen Kinos. Koki-Geschäftsführerin Sibylle Tejkl weiß: „Ohne das Engagement unserer Ehrenamtler wäre diese Veranstaltung gar nicht machbar. Wir müssten unser Personal für viel Geld engagieren, was kaum finanzierbar wäre – abgesehen davon, dass man so engagierte Leute, wie wir sie haben, kaum in ausreichender Zahl finden würde.“

Wer zum Helfer-Team zählt, muss richtig ranklotzen. Wenn bei schönem Wetter bis zu 3000 Besucher auf die Burg kommen, geht es rund. Und an ungestörten Filmgenuss ist für die Ehrenamtler nicht zu denken. „Wer im Einsatz ist, verpasst in der Regel Anfang und Ende des Films“, erzählt Sibylle Tejkls Geschäftsführer-Kollege Stefan Hart. „Und nach dem Film-Ende können die letzten Helfer erst weit nach Mitternacht nach Hause gehen.“ Trotzdem hat es in 27 Jahren Kino auf der Burg noch nie an Freiwilligen gefehlt – viele sind seit Jahren dabei und kommen immer wieder. „Und die Leute sind mit ganz viel Spaß bei der Sache“, weiß Sibylle Tejkl. „Das spürt unser Publikum. Wenn man selbst bei Regen mit freundlichem Lächeln empfangen wird, kann man gar nicht anders, als zurück zu lächeln. Solche Helfer sind für die Atmosphäre auf dem Platz unschätzbar wichtig.“

Für Klaus Christ, den Vorsitzenden des Koki-Fördervereins Freiraum, ist die ehrenamtliche Mitwirkung im Kino auf der Burg Ehrensache. Der Verein war 2006 gegründet worden, um dem Koki finanziell und ideell unter die Arme zu greifen. Eine der ersten Aktionen war der Bau der Cinebar. Dort sind an jedem Kinoabend mindestens 16 Kräfte aktiv – Klaus Christ, der eigens dafür Urlaub nimmt, hält hinterm Tresen die Fäden in der Hand. „Bei uns fehlt es nie an Helfern“, erzählt Christ. Selbst dann nicht, wenn bei besonders großem Andrang das Personal auf bis zu 30 Leute aufgestockt wird. Die sorgen dafür, dass das Publikum mit erfrischenden Getränken versorgt wird – Sekt steht beim Publikum besonders hoch im Kurs. Drei Barkeeper mixen Caipirinha, Mojito, Cuba Libre und einen Cocktail des Tages. Zur Happy Hour gibt’s günstigere Preise. Und für Klaus Christ steht fest: „Die Cinebar ist eine Erfolgsgeschichte fürs Publikum, für uns und für das Kommunale Kino.“

Ein paar Schritte weiter sorgen Doris Mauthe und Rüdiger Werner dafür, dass auf der großen Wiese alles klappt. Ihre signalgelben Westen weisen sie als Ordner aus. Und ganz egal, ob Besucher nach der Toilette fragen, eine Meinungsverschiedenheit mit dem Sitznachbarn nicht selbst lösen können oder allzu ausladende Sitzmöbel mitbringen – Mauthe und Werner sind zur Stelle. „Wir machen das seit Jahren“, erzählen die beiden, die das Publikum loben: „Die meisten sind ausgesprochen nett.“

Und wenn ein Gast mal Erste Hilfe brauchen sollte, ist das Help and Rescue Team zur Stelle. Ganz egal, ob jemand über einen Wespenstich klagt, sich das Knie aufgeschlagen hat oder unter Kreislaufproblemen leidet – Franziska Wünsch und ihre Kolleginnen und Kollegen sind mit ihrem Fachwissen zur Stelle. Und sie versichern: „Für uns ist das die schönste Veranstaltung im Jahr.“

Eine Institution im Kino auf der Burg ist Clemens Bratzler. Der populäre Fernsehmoderator und Vize-Landessenderdirektor beim Stuttgarter Südwestrundfunk ist schon „seit einer kleinen Ewigkeit“ als Moderator dabei. Und er versucht, an mindestens der Hälfte der Abende durchs Vorprogramm zu führen. Was ihn trotz seines übervollen Terminkalenders zu diesem ehrenamtlichen Engagement motiviert? „Es macht mir riesig Spaß, ist eine tolle Abwechslung zu meiner Arbeit beim Sender, und das Team ist einfach toll.“