Freuen sich, dass es endlich losgeht: Erstklässler in der Grundschule Mettingen. Foto: Kaier - Kaier

Für 55 Erstklässler ging am Donnerstag in Mettingen die Schule los. Mit Zuckertüten ausgerüstet, starteten sie in den Ernst des Lebens. Wie ihnen der erste Schultag gefiel, haben sie der EZ erzählt.

EsslingenVon wegen Schule ist scheiße. Maria Marinaro hat ihre Zeit in der Grundschule Mettingen so gut gefallen, dass sie jetzt ihren Sohn Francesco dort hinschickt. Gemeinsam mit dem Sechsjährigen begann am Donnerstag für insgesamt 55 Erstklässler der Ernst des Lebens. Wie Lehrer, Eltern und Nachwuchs den ersten Schultag erlebten, haben sie der EZ erzählt.

Bereits der Treppenaufgang zur Schule signalisierte: Heute ist ein besonderer Tag. Mit bunten Luftballons wurde der Neuzugang willkommen geheißen. Auf dem Hof erholten sich die Familien bei Kaffee und Kuchen. Schließlich hatten sie bereits einen erlebnisreichen Morgen hinter sich: zuerst ökumenischer Gottesdienst, anschließend Einschulungsfeier im Gemeindehaus. Dort stimmten alle 250 Grundschüler das Lied „Auf los geht’s los“ an, und die Viertklässler führten ein Theaterstück auf, in dem ein Löwe lesen und schreiben lernt. Damit die Texte am Donnerstag saßen, wurde seit dem Schulbeginn am Montag fleißig geprobt. Das allein war aber nicht der Grund, warum die Erstklässler später starteten als der Rest. „Der Betrieb soll erst mal ins Laufen kommen, bevor die Neuen eintreffen“, erklärte Schulleiterin Sibylle Schatz. „Zumal wir dieses Jahr zwei große Klassen haben.“

27 Kinder besuchen die 1b. Mit der ersten Unterrichtsstunde ist Klassenlehrerin Danijela Korosec zufrieden: „Armstrecken und Stühlerücken klappen schon ziemlich gut.“ Solche Regeln führt die Lehrerin gleich zu Beginn ein. „Sie geben den Kindern Orientierung.“ Genauso wie die Namensschilder, die die Erstklässler ausgemalt haben, und die Pinguin-Bilder überall im Klassenzimmer. „Wir sind die Pinguingruppe“, erklärte Korosec. „Das stiftet Gemeinschaft.“ Im Raum der 1a schräg gegenüber hängen Bären. „Die Erstklässler brauchen viel Zeit, um anzukommen und sich an den langen Unterrichtsvormittag zu gewöhnen“, sagte Schulleiterin Schatz. Damit die Neuen nicht gleich wieder aus der Übung kommen, durften sie sich an der ersten Hausaufgabe ausprobieren: sich selbst mitsamt Schultüte malen.

Die Tüte der sechsjährigen Ceylin war pink mit Ponys drauf. Drinnen waren neben Spielzeug und Süßigkeiten pflichtgemäß Radiergummi und Spitzer versteckt. Ceylins ältere Schwester besucht bereits die vierte Klasse. „Als die beiden Mädchen Hand in Hand vorbeigelaufen sind, hatte ich Tränen in den Augen“, sagte die Mutter. Jedem Erstklässler steht in den ersten Wochen ein Viertklässler zur Seite, der ihn am ersten Tag auch in die Klasse führt. Familie Najib ist ebenfalls Wiederholungstäter: Tilda ist bereits das dritte Kind, das die Grundschule Mettingen besucht. „Trotzdem sind wir jedes Mal wieder stolz und ergriffen“, betonten die Eltern. „Weil die Einschulung ein wichtiger Meilenstein im Leben ist.“ Wie ihnen die Schule gefällt? „Wenn man das dritte Kind dorthin schickt, kann nicht so viel verkehrt gelaufen sein“, meinte der Vater. Wie Tilda die Schule gefällt? „Ich freue mich auf den Unterricht und habe gar keine Angst.“ Den Schulbeginn gelassen genommen hat auch Francesco. Schließlich hat er Verstärkung mitgebracht: Zwei Freunde aus dem Kindergarten werden künftig dieselbe Klasse besuchen. Um Francesco den Schulstart zu versüßen, haben Eltern und Großeltern ihm eine blaue Schultüte geschenkt mit Fußballspielern drauf und einer schwarz-weißen Kordel drumrum in den Farben seines Lieblingsvereins Juventus Turin. Dass Schule Spaß macht, beweist Mutter Maria Marinaro, die ebenfalls in Mettingen die Schulbank drückte. „Da werden alte Erinnerungen wach“, sagte die junge Frau. „Sibylle Schatz, die heutige Schulleiterin, war früher meine Lehrerin.“