Foto: DPA - Symbolbild dpa

Von Pia Hemme

Sie setzen sich für Frauenrechte und gegen Gewalt an Frauen ein: Der Soroptimist Club Esslingen hat sich auf das Thema „Heimat in der Fremde“ spezialisiert und möchte die Aufenthalts- und Lebensbedingungen von geflüchteten Frauen und Mädchen verbessern. Passend zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, veranstaltet der Soroptimist Club Esslingen an diesem Samstag im Theodor-Rothschild-Haus einen Benefizabend für Flüchtlingsmädchen.

Nach der Begrüßung durch Ulrich Teufel, Vorstand der Stiftung Jugendhilfe aktiv, und Ayfer Onar, Präsidentin des Soroptimisten Clubs Esslingen, starten um 18.45 Uhr starten drei Vorträge über die Rechte der Frauen. Ursula Damson-Asadollah ist Rechtsanwältin für Migrationsrecht. In ihrem Vortrag „Frauenrechte sind Menschenrechte“ spricht sie über die weltweite rechtliche Lage bei Gewalt an Frauen.

Anschließend referiert Gudrun Kohlruss, Mitglied des Vorstandes von (i)NTACT über Genitalverstümmelung an Mädchen und jungen Frauen und was bereits dagegen unternommen wird. (i)NTACT ist eine internationale Aktion und arbeitet seit 20 Jahren gegen die Beschneidung von Mädchen.

Die letzte Referentin ist Latisha Förster, die zwangsverheiratet wurde. Die gebürtige Somalierin flüchtete wegen des Bürgerkrieges mit ihrer Familie nach Deutschland. Mit 13 Jahren wurde Latisha dann in Somalia gegen ihren Willen verheiratet. Sie berichtet von ihrer Flucht zurück nach Deutschland.

Ab 19.30 Uhr diskutieren die Referentinnen darüber, was man gegen die Ungleichbehandlung und Ungerechtigkeit gegen Frauen tun kann. Elisabeth Geisser, Gynäkologin und Sabin Lehman vom Soroptimist Club Ellwangen werden sich ebenfalls an der Podiumsdiskussion beteiligen.

Buffet mit afrikanischen Leckereien

Anschließend gibt es ein „Get Together“ mit afrikanischen Buffet, das die Flüchtlingsmädchen aus den Wohnheimen Hayat und Ina-Rothschild-Weg der Stiftung Jugendhilfe aktiv in Esslingen vorbereiten. Sie stammen aus Somalia und Eritrea.Stage Diverse Esslingen sorgt für die künstlerische Begleitung: Flüchtlingsmädchen und Deutsche trommeln und tanzen gemeinsam auf der Bühne.

„Mit dieser Veranstaltung wollen wir die Mädchen auf ihren Weg in ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben unterstützen und auf ihre Lebenssituationen aufmerksam machen“, sagt Karina Klein, Gründungspräsidentin des Soroptimisten Clubs Esslingen. Die Situation der Frauen seien oft schlimm genug, so Klein. Müssen sie auch noch in ein fremdes Land flüchten, dann würden sie sich noch hilfloser fühlen. Daher sei es wichtig, sie zu unterstützen.

Die Stiftung Jugendhilfe aktiv in Esslingen bietet für unbegleitete minderjährige Flüchtlingsmädchen zwei Wohngruppen an, das „Hayat“ mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Im Ina-Rotschild werden die Mädchen nur tagsüber betreut. Für Jürgen Knodel, Leiter der Stiftung Jugendhilfe aktiv, war also sofort klar, dass er die Räumlichkeiten des Theodor-Rothschild-Hauses für die Benefizveranstaltung zur Verfügung stellt.

„Im Unterschied zu anderen Clubs, wollen sich die Soroptimistinnen aktiv für die Mädchen einsetzen“, lobt Knodel. Beide Organisationen erhoffen sich von dem Abend, nicht nur Aufklärungsarbeit leisten zu können, sondern auch neue Ehrenamtliche zu gewinnen, die sich an den Projekten beteiligen möchten. Die Einnahmen des Abends werden direkt zur Unterstützung der Mädchen eingesetzt, damit sie ein Leben führen können, wie sie es selbst möchten.

Der Benefizabend für Flüchtlingsmädchen beginnt am Samstag, 25. November um 18.30 Uhr im Theodor-Rothschild-Haus, Mülbergerstraße 146. Der Eintritt kostet 27 Euro. Schüler, Studenten oder Personen mit Kulturpass zahlen 10 Euro.