Auf dem ehemaligen Karstadt-Parkplatz hat sich schon einiges bewegt. In den nächsten Wochen wird die große Baugrube vorbereitet. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Christian Dörmann

Drunter und drüber geht es auf dem nächsten Bild des Fotografen Ralf Heikaus, der in unserer Serie seine ganz persönlichen Ansichten von Esslinger Brücken, Stegen und Unterführungen präsentiert. Das Motiv zeigt die Situation unter der Vogelsangbrücke. Dort geht es durch eine Unterführung zur Villa Merkel. „Dies ist mein persönlicher Lieblingsweg, der mich seit 1989 direkt zum Kunstgenuss in die Villa Merkel führt“, sagt Heikaus. Farblich verfremdet, modelliert der Fotograf die steinerne Landschaft und hebt so die einzelnen Elemente wie Brücke, Treppe und Unterführung besonders hervor. „Die großen Steinplatten erinnern mich an ein Puzzle, das immer wieder neu zusammengesetzt wird“, beschreibt Heikaus seine Aufnahme, die als einziges Motiv der Fotoserie auch Menschen abbildet.

360 Meter lang ist die Vogelsangbrücke. Eine Balkenbrücke, die sich über den Neckar erstreckt, und die Esslinger Innenstadt mit der Pliensauvorstadt sowie dem Zollberg verbindet. Auch sie ist längst zum Sanierungsfall geworden und gehört zusammen mit der Hanns-Martin-Schleyer-Brücke sowie der Adenauerbrücke zu den Bauwerken, die frühestens vom Jahr 2020 an abgebrochen und neu gebaut werden. Damit die Vogelsangbrücke bis dahin durchhält, müssen die Fahrspuren auf der Rampe aus Sicherheitsgründen eingeschränkt werden. Derweil ist die Welt im Merkelpark noch in Ordnung. Dort hatte Kommerzienrat Oskar Merkel um 1870 eine Villa mit Landschaftspark direkt neben der neuen Bahnlinie von Stuttgart nach Ulm angelegt. 1970 kamen Villa sowie Landschaftspark in den Besitz der Stadt Esslingen, und seit 1982 präsentiert sich der Merkelpark mit seinem heutigen Bild.