Fußball-Fans in der EZ-WM-Arena unter sich : Emre Nowack (links) drückte der englischen Mannschaft die Daumen, Robert Antal fieberte mit den Kroaten. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Pünktlich zum Start der Halbfinal-Begegnungen bei der Fußball-WM ging es beim Public Viewing in der EZ-WM-Arena bei Audi Hahn in Esslingen wieder rund. Beim Spiel der Engländer gegen die Kroaten waren die Fans in Weiß-Rot klar in der Mehrheit.

EsslingenEs ist noch gar nicht lange her, da drückten Emre Nowack und Robert Antal der deutschen Fußball-Nationalmannschaft einträchtig die Daumen. Doch die WM-Träume von Jogi Löw und seinen Mannen fanden ein frühes Ende – seither stehen die beiden auf unterschiedlichen Seiten: Nowacks Herz schlägt für die Engländer, Antal feuert die Kroaten an. Am Mittwochabend erlebten die beiden das Halbfinale in der EZ-WM-Arena bei Audi Hahn in der Esslinger Alleenstraße – und von vornherein war klar, dass am Ende nur einer als Sieger nach Hause gehen würde. Doch so interessiert die beiden das Geschehen auf der Großleinwand verfolgten, so entspannt nahmen sie die Sache auch: „Fußball soll schließlich vor allem Spaß machen“, findet Nowack.

Eigentlich hatten Audi Hahn Esslingen und die Eßlinger Zeitung zusammen mit dem WM-Arena-Organisator X-Events gehofft, dass es die deutsche Mannschaft bis ins Finale schaffen würde. Doch bekanntlich war bereits nach den ersten drei Spielen Schluss – und damit erhielt auch die Begeisterung fürs Public Viewing einen herben Dämpfer. Doch mittlerweile steigt das Fußballfieber wieder, und damit ging’s mit Beginn der Halbfinalspiele auch vor der Großleinwand weiter. Der Andrang war diesmal nicht mehr ganz so groß, doch diejenigen, die gekommen waren, hatten sichtlich ihren Spaß. „Es ist einfach ein anderes Erlebnis, wenn man zusammen mit anderen die Spiele anschaut“, erklärt Emre Nowack, der zusammen mit seiner Schwester und zwei Freunden gekommen war.

Eigentlich ist der 39-Jährige Fan des VfB Stuttgart, doch sein Blick geht auch ins Ausland, und da hat es ihm der englische Fußball besonders angetan: „Da gibt es sehr spannende Spieler.“ Und als er vor einigen Jahren ein „Three Lions“-Trikot der englischen Nationalmannschaft geschenkt bekam, war für ihn klar, wem er fortan die Daumen drückt, wenn das deutsche Team nicht mehr im Rennen ist. Ähnlich erging es auch Robert Antal, der beim Spiel England gegen Kroatien zum ersten Mal in der EZ-WM-Arena dabei war: „Meine Eltern sind Kroaten – da ist es klar, für wen man da ist.“ Genau wie Emre Nowack war auch Antal froh, dass es bei dieser WM kein Aufeinandertreffen deutscher mit englischen oder kroatischen Fußballern gab: „Da hätte ich mir gut überlegen müssen, wen ich anfeuere.“

Diese Sorge hatte Robert Antal beim Spiel seiner Kroaten gegen die Engländer nicht. Doch so richtig glücklich war der 40-Jährige zu Beginn des Spiels nicht: Erst das frühe Gegentor in der fünften Minute, und dann eine englische Mannschaft, die die Partie fest im Griff hatte. „Ich weiß gar nicht, was heute mit meinen Kroaten los ist“, wunderte sich Antal. „Da habe ich die Mannschaft schon weitaus besser gesehen. Die müssen viel mehr aufs Tor schießen, sonst wird das nichts.“ Da schaute Emre Nowack in der ersten Halbzeit deutlich optimistischer auf die Großleinwand: „England führt, die Three Lions sind klar besser – so kann das weitergehen. Jetzt darf die Mannschaft bloß nicht nachlassen.“ Doch dieser Ratschlag kam bei Trainer Gareth Southgate und seinen Jungs offenbar nicht an. Mehr und mehr bekamen die Kroaten in der zweiten Halbzeit Oberwasser – und mit ihnen viele Fans, die den Weiß-Roten den Sieg gönnten und mit zunehmender Spieldauer immer intensiver mitfieberten. Und als in der 68. Minuten der Ausgleich fiel, war plötzlich richtig Stimmung in der EZ-WM-Arena. Die hielt sich auch in der Verlängerung, und als die Kroaten in der 109. Minute sogar in Führung gingen, war die Begeisterung der Fans perfekt. Bis zuletzt zitterten sie mit Kapitän Luca Modric und seinen Mannen, die den Sieg mit letzter Kraft über die Zeit retteten, was Robert Antal dankbar zur Kenntnis nahm: „Zum Glück gab’s kein Elfmeterschießen. Das wäre nach diesem spannenden Spiel dann doch etwas zu aufregend gewesen.“

Weiter geht’s am Sonntag, 15. Juli, in der EZ-WM-Arena bei Audi Hahn Esslingen in der Alleenstraße 43. Einlass ist ab 15 Uhr, der Anpfiff zum Finale ist um 17 Uhr.