Frischer Wind: Lehrer und Schüler bei der Preisverleihung im Landratsamt. Foto: Bulgrin - Bulgrin

60 000 Euro Preisgeld hat die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen an Schulen verteilt, die sich besonders bemühen, die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik spannend zu vermitteln.

Kreis Esslingen Er ist einer der höchst dotierten Bildungspreise Deutschlands: 60 000 Euro hat die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen am Donnerstagabend im Wettbewerb 2017/18 „Frischer Wind durch MINT“ an 18 Schulprojekte aus dem Kreis Esslingen verteilt. Belohnt wurden Einrichtungen, die erste Erfahrungen im Programmieren ermöglichen, die Experimentiertage veranstalten, Begegnungen mit der Wirtschaft in die Wege leiten oder einfach Mathematik mit Spaß kombiniert haben.

MINT, das sind die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Sie sind nicht unbedingt die beliebtesten bei den Schülern, aber in einer technologiestarken Region absolut notwendig. Die Kreissparkasse habe in der Hochschul- und Ingenieurstadt Esslingen bewusst das Thema „Frischer Wind durch MINT“ gesetzt, sagte KSK-Vorstandsvorsitzender Burkhard Wittmacher bei der Feierstunde im Esslinger Landratsamt, wo an diesem Abend Lehrer und Schüler den großen Sitzungssaal gefüllt hatten. Studien und Unternehmen sähen bei den MINT-Gebieten einen hohen Nachholbedarf und forderten deshalb eine frühzeitige Förderung in diesen „wesentlichen Kernkompetenzen“. Den Schülern gab Wittmacher noch einen kleinen Wink: Schlechte Mathe-Noten seien für die Einstellung bei der Kreissparkasse keine gute Empfehlung.

Seit 2008 engagiert sich die Bildungsstiftung im Landkreis; der Wettbewerb ist ihr Herzstück. 22 Bewerbungen wurden dieses Mal eingereicht, die Jury hat 18 Preise verteilt. Drei Mal gab es je 1000 Euro als Anerkennung, zehn Projekte wurden „preiswürdig“ eingestuft und erhielten je 3000 Euro. Fünf Projekte landeten in der höchsten Stufe „besonders preiswürdig“, die mit je 5000 Euro dotiert ist. Zunächst kam bei der Preisverleihung jedoch die musische Seite zur Geltung: Matilda Golding von der Musikschule Esslingen zog die Zuhörer mit Harfenklängen in ihren Bann, später gelang dies auch ihrem Bruder Nepomuk mit dem Akkordeon.

Moderiert wurde der Abend von SWR-Redakteurin Martina Klein, die sich zunächst von der Jury die Kriterien erläutern ließ. Punkte gab es für pädagogisch innovative Projekte, die Schüler aktivieren und nachhaltig wirken. Sie müssen deutlich übers Pflichtprogramm hinaus gehen, und wenn Mädchen für Technik und Informatik begeistert werden, kommt das gut an bei Martin Klein, Direktor des Landesinstituts für Schulentwicklung, und bei Ministerialdirigent Klaus Lorenz aus dem Kultusministerium. Grundschulen und Gymnasien gleichermaßen gerecht zu werden, sei nicht einfach, sagte Klein.

Wenn Grundschüler in Holzmaden einen Papierfliegertag selbstständig organisieren und sich in Aerodynamik einarbeiten, dann sind das aber allemal 3000 Euro wert. Ebenso viel gab es für die Lindenschule Ostfildern. Die Drittklässler präsentierten stolz ihre Automodelle, die sie zusammen mit den Lehrlingen der Firma Gehring hergestellt haben.

Die Breitwiesenschule Hochdorf hat schon vor Jahren ein umfassendes MINT-Konzept aufgestellt. Für ihren Familien-Abend „Mathasia“, an dem bis zu 400 Eltern, Großeltern und andere Verwandte mit den Kindern rechnen, erhielt sie einen der begehrten 5000-Euro-Preise. Der Welt von Technik und Zahlen nähern sich im Kindergarten Großbettlingen schon die Kleinen. Ihre Utensilien: Forscherheft, Schatzkiste und Akkuschrauber. Auch für dieses Projekt gab es 5000 Euro. Am anderen Ende der Bildungspyramide bemühten sich die Hochschule und die VHS Esslingen darum, die Liebe zu Experimenten und zu Informatik zu wecken. Beide Projekte wurden mit je 3000 Euro dotiert.

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