Zollberger Jugendtreff t1 Foto: Bulgrin

Von Christian Dörmann

Das Dach der Container-Konstruktion, die den Zollberger Jugendtreff t1 beherbergt, soll nun so abgedichtet werden, dass es in den nächsten Jahren nicht zu erneuten Wassereinbrüchen kommt. Und zwar nicht irgendwann, sondern möglichst sofort. So hat es gestern der gemeinderätliche Betriebsausschuss Städtische Gebäude einstimmig beschlossen. Die Stadträte akzeptieren nicht mehr, dass an den Containern wie in den vergangenen zehn Jahren Flickschusterei betrieben wird - immer dann, wenn wieder Wasser in die Container läuft und das Inventar beschädigt.

Auf Antrag der FDP ist gestern ein Schlussstrich unter das leidige Kapitel auf dem Zollberg gezogen worden. Denn schließlich ist die erfolgreiche Jugendarbeit in dem vom Evangelischen Jugendwerk Esslingen getragenen t1 gefährdet, wenn den Wassereinbrüchen nicht wirksam begegnet wird. So sieht es FDP-Stadträtin Rena Farquhar, und so sehen es mittlerweile auch alle Fraktionen und Gruppen im Gemeinderat.

Laut Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht soll die Dachkonstruktion mit einem Trapezblech über einem Holz-Unterbau abgedichtet werden. Die Kosten für etwa 330 Quadratmeter Fläche schätzt er auf rund 73 500 Euro. Die nachhaltige Reparatur läuft als Sofortmaßnahme. Das bedeutet: Sowie Handwerker gefunden werden, die den Auftrag übernehmen, soll es ans Werk gehen. „Hoffentlich in den nächsten Wochen“, sagt Wallbrecht, auf jeden Fall aber noch in diesem Jahr.

Vor der gestrigen Abstimmung hatte Wendelin Karg, technischer Betriebsleiter der Städtischen Gebäude (SGE), noch einmal versucht, das Thema in einen größern Zusammenhang zu stellen. Es geht um eine Konzeption, mit der die Jugendarbeit auf dem Zollberg auch im Zusammenspiel mit der Württembergischen Landesbühne oder der Zollberg-Realschule auf eine neue Basis gestellt werden soll. Karg ist der Meinung, dass es aufgrund solcher Pläne kaum Sinn macht, noch größerer Summen in das t1 zu investieren.

Dem widersprachen alle Stadträtinnen und Stadträte mit Verweis auf die Dauer eines solchen Vorhabens. Im akuten Fall müsse sofort reagiert werden, um den Jugendtreff auch in den nächsten Jahren am Leben zu erhalten. Schützenhilfe hat die FDP in diesen Tagen nicht nur vom Bürgerausschuss, sondern auch von der SPD-Fraktion und CDU-Fraktion im Esslinger Gemeinderat erhalten. Auch sie fordern nun in Anträgen, die überfällige Dachsanierung nicht mehr auf die lange Bank zu schieben.

„Kein Hin- und Hergeschiebe mehr“, unterstrich Stadträtin Heidi Bär (SPD). „Wir akzeptieren keine Verzögerung“, machte Karin Pflüger (CDU) deutlich. Auch Thomas Heubach (Freie Wähler) sah wie Helmut Müller-Werner (Grüne) und Martin Auerbach (Linke) sofortigen Handlungsbedarf. Wie viele Jahre die neue Dachkonstruktion halten wird, ist offenbar nicht so leicht vorherzusagen. „Die nächsten zehn Jahre vermutlich nicht“, meint Wallbrecht. Aber das ist angesichts der dauernden Wasserschäden im t1 fast schon eine Ewigkeit.