Hier ist Teamwork gefragt: Unter dem Motto „Olympia ruft“ absolvieren die Schüler der Zollberg Realschule verschiedene Stationen eines Sportparcours. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Zum Abschluss der Projekttage gab es am Freitag ein großes Sportfest mit olympischem Besuch.

Esslingen Die Projektwoche endet an der Zollberg Realschule mit einem Höhepunkt: „Olympia ruft“. Bei dem vom Verein Symbioun gestützten Projekt soll den Schülern ein Gefühl für Bewegung im Alltag vermittelt werden. „Außerdem stehen auch eine gesunde Ernährung, Fitness für Lehrer und die olympischen Werte im Vordergrund“, sagt Svenja Maurer, Coach und Dozentin von Symbioun in Baden-Württemberg. Zu den olympischen Idealen zählen gemeinhin Fairness, Gemeinschaft, friedlicher Wettkampf und das Streben nach Bestleistungen.

Bereits während des einwöchigen Workshops an der Schule beschäftigten sich die 560 Schüler mit dem Thema Bewegung im Alltag. „Am Montag haben die Schüler in ihren Klassen zu einer gelosten Sportart ein Plakat erstellt“, erzählt Lehrerin Birgit Ulmer. „Ab Dienstag gab es dann für drei Tage verschiedene Angebote, für die die Schüler sich schon vorab anmeldeten. Dabei gab es neben Sportarten von Klettern bis Fußball auch theoretischere Themen, etwa Sporternährung.“ Dies sei gerade bei den Schülern der höheren Stufen auf großes Interesse gestoßen. „Wir versuchen, Bewegung in den Alltag und vor allem das Bewusstsein von Schülern zu integrieren und damit präventiv die Gesundheit zu fördern,“ sagt Birgit Baumgarten, für die Organisation bei Symbioun zuständig. „Außerdem sollen die Kinder erfahren, dass keiner ausgegrenzt wird, auch Inklusion und Integration gehören zum Olympischen Gedanken.“ Zudem sei man besonders stolz darauf, durch die Kooperation mit der Deutschen Olympia Akademie (DOA) immer wieder Olympiateilnehmer für die Projekte gewinnen zu können.

Heute ist Joti Polizoakis, dreifacher deutscher Meister im Eiskunstlauf und Olympiateilnehmer 2018, da. Zur Begrüßung wurde er von der Schülerschaft interviewt: „Die Frage, ob ich Millionär bin, höre ich sonst nicht so oft. Ansonsten konnte ich den Kindern aber ein bisschen etwas über mich und meine Sportart erzählen“, so Polizoakis. Zu seiner Schulzeit hätte er sehr gerne auch ein solches Projekt mitgemacht. Neben Polizoakis hat Robert Holtz von der DOA noch ein anderes Mitbringsel im Gepäck: „Wir haben die originale Olympische Fackel aus Rio de Janeiro dabei. Das ist für die Kinder natürlich eine tolle Erinnerung, damit ein Foto zu machen.“ Eine ebenso tolle Erfahrung ist es, mit einem echten Olympioniken im Team die Stationen zu meistern. Sie reichen von klassischem Fußball über einige Tanzstationen bis hin zu Geschicklichkeitsspielen. An einer Station muss die gesamte Klasse gemeinsam Bauklötze anheben. Hört sich einfach an, hat aber einen Haken: Jeder Schüler hält eine Schnur in der Hand, in der Mitte treffen sich die Schnüre und hier hängt ein Haken, mit dem die Bauklötze gegriffen werden können. Die Schüler müssen sich koordinieren und zusammenarbeiten.

Dieser gemeinschaftsfördernde Gedanke ist Kern aller Übungen beim Sportfest. „Wir kriegen von Schulen auch viel positives Feedback, dass sich das Klassenklima durch das Fest verbessert habe“, sagt Maurer. Insgesamt erreicht Symbioun mit dem Programm bisher 1200 Einrichtungen bundesweit. Jährlich werden zudem unter Mithilfe von Sportstudenten etwa 16 Sportfeste, eines pro Bundesland, organisiert. Die DOA stellt zudem eine Box mit Materialien bereit, die die Lehrer auch im Unterricht oder für die Pausen nutzen können.
„Die Woche hat viel Spaß gemacht und war auf jeden Fall cooler als Unterricht“, bestätigen zwei Fünftklässler. Es sei auch schön, ungewöhnlichere Sportarten, wie Eiskunstlauf, einmal aus nächster Nähe erklärt zu kriegen. Dieses Interesse am Sport möchte die Schulleiterin Brigitte Krömer-Schmeisser bei den Kindern wecken: „Es ist wichtig, die Kinder an den Sport heranzuführen. Hoffentlich bleiben einige langfristig dabei.“