Regisseur Christof Küster, die Theaterpädagogen Linda Kreissle, Tobias Metz, Rita Rudenstein und Barbara Brandhuber sowie die Schauspieler Gesine Hannemann und Christian A. Koch (von links) freuen sich über die Würdigung. Quelle: Unbekannt

Seit zwei Jahrzehnten engagiert sich der Verein der Freunde der WLB fürs Esslinger Theater, seit zehn Jahren vergibt er alljährlich seine Theaterpreise für herausragende Leistungen auf und neben der Bühne. Neben den Schauspielern Gesine Hannemann und Christian A. Koch sowie Regisseur Christof Küster wurde diesmal das Team der Theaterpädagogik ausgezeichnet.

EsslingenWelche schauspielerischen Leistungen gilt es besonders zu würdigen? Welche Inszenierung verdient es, aus den zahlreichen gelungenen Stücken der vergangenen Spielzeit hervorgehoben zu werden? Und welcher Bereich der vielseitigen Jungen WLB sollte einmal besonders im Fokus stehen? Diese Fragen galt es für die Jury des Vereins der Freunde der WLB zu beantworten, der seit zehn Jahren Theaterpreise für die jeweils vergangene Spielzeit an eine Schauspielerin, einen Schauspieler, eine Inszenierung sowie die Junge WLB vergibt. „Die Entscheidung fiel sehr schwer, denn die Inszenierungen waren alle sehr gut, das Ensemble grandios“, betonte der Vorsitzende der Theater-Freunde, Wolfgang Clauß.

Als „eine Frau, die sich immer mit Wucht in all ihre Rollen wirft und eine beeindruckende Bühnenpräsenz hat“, beschrieb Laudatorin Natascha Richter Ensemblemitglied Gesine Hannemann, die diesmal für ihre schauspielerischen Leistungen ausgezeichnet wurde. Sie sprühe nur so vor Energie, was sich aufs Publikum übertrage. Gesine Hannemann zeichne sich zudem durch ihre Wandelbarkeit aus: „Mal laut, mal leise, mal forsch, mal einfühlsam, jung und alt, Mann oder Frau, Göre oder Dame.“ Ernste Stücke liegen ihr dabei gleichsam wie die Komödien. In der vergangenen Spielzeit hat Gesine Hannemann ihr schauspielerisches Können bei „Struwwelpeter-Shockheaded Peter“, „Die Nashörner“, „Die barmherzigen Leut von Martinsried“ und dem „Besuch der alten Dame“ unter Beweis gestellt. Ihren Preis widmete sie dem gesamten WLB-Ensemble. Ihr ebenfalls ausgezeichneter Kollege Christian A. Koch wurde ebenfalls für seine herausragenden Leistungen auf der Esslinger Bühne ausgezeichnet. Durch Film- und Fernsehproduktionen sei er „weit über Esslingens Grenzen hinaus bekannt“, ließ Laudator Thomas Dietz wissen. Auf der Bühne stand Koch in der vergangenen Spielzeit bei „Rosa Luxemburg“, „Von Mäusen und Menschen“, „Ein ganzes Leben“, „Besuch der alten Dame“ und dem „Struwwelpeter“. Und er verriet: „Ich liebe diesen Beruf. Keine Probe, keine Vorstellung gleicht der anderen.“ Sein Dank gelte der gesamten WLB-Mannschaft: „Von der Pforte bis zur Führungsetage ist das ein sehr guter Haufen.“

Den Preis für die beste Inszenierung nahm Regisseur Christof Küster für Abby Manns Drama „Das Urteil von Nürnberg“ aus den Händen von Laudatorin Monika Wille entgegen. Für Kostüm und Bühnenbild war Frank Chamier verantwortlich, für die Dramaturgie Intendant Marcus Grube. Angesichts der schwierigen Thematik habe es seine Zeit gedauert, bis man die richtige Form für das Stück gefunden habe, erinnert sich Küster. Den vierten und letzten Preis nahm das vierköpfige Theaterpädagogik-Team der Jungen WLB mit Rita Rudenstein, Linda Kreissle, Barbara Brandhuber und Tobias Metz für seine vielfältige Arbeit entgegen. Hervorgehoben wurden von Laudatorin Gabriele Alf-Dietz die Schulkooperationen, darunter der „Kulturrucksack“ für die Klassenstufen 5 und 6 aller Esslinger Schulen. „Die Zusammenarbeit mit den Schulen ist eine wichtige und fruchtbare Arbeit, die großen Spaß macht“, bestätigte Theaterpädagoge Tobias Metz. Um das vielfältige Angebot stemmen zu können, werde das Team von freien Theaterpädagogen unterstützt.