Foto: Roberto Bulgrin - Roberto Bulgrin

Auf dem Esslinger Marktplatz kann wieder geschlemmt werden. Acht Wirte bieten beim „Esslinger Sommer“ kulinarische Streifzüge durch die schwäbische und internationale Küche an.

EsslingenEinige ebenso trockene wie unfallfreie Schläge von Esslingens Erstem Bürgermeister Wilfried Wallbrecht, und das Fass gab den Gerstensaft preis. Damit war gestern Abend der erste „Esslinger Sommer“ offiziell eröffnet, wenngleich einige Gäste schon tagsüber in der Zeltstadt auf dem Marktplatz unterwegs waren. Vor dem Fassanstich hatte Wirtesprecher Salvatore Marrazzo die Gäste „auf dem schönsten Platz Deutschlands“ begrüßt und seine sieben Mitstreiter um sich versammelt. Ein kleiner Rückblick auf das Zwiebelfest durfte nicht fehlen, und so dankte Wallbrecht in Vertretung des urlaubenden Oberbürgermeisters Jürgen Zieger jenen Wirtsleuten, die das Zwiebelfest zu einem Aushängeschild gemacht hätten. „Aber nun ist eine andere Zeit“, sagte Wallbrecht.

Den acht Wirten war die Erleichterung deutlich anzusehen. Noch nicht einmal ein halbes Jahr hatten sie Zeit, den „Esslinger Sommer“ von der Idee in die Wirklichkeit zu überführen. Nun stehen weiße Zelte auf dem Esslinger Marktplatz und laden zu kulinarischen Streifzügen quer durch die schwäbische und internationale Küche ein. Nur dieses und nächstes Jahr wird es diesen „Esslinger Sommer“ geben, denn danach soll die Nachfolgeveranstaltung für das Zwiebelfest unter der Regie der Esslinger Stadtmarketing und Tourismus GmbH (EST) etabliert werden.

Weiße Zelte anstatt der bekannten Zwiebelfest-Lauben bestimmen das Bild. Das wirkt einladend und macht deutlich: Die große Stadthocketse hat sich deutlich verändert. Die vom Zwiebelfest her bekannte „Wagenburg“, also die Abschottung nach außen, ist noch geblieben, doch auch das soll sich in zwei Jahren mit einem neuen Konzept ändern. Um die Mittagszeit war der Besuch noch etwas verhalten, doch in den frühen Abendstunden füllten sich die Plätze unter den weißen Dächern.

EST-Chef Michael Metzler hat sich natürlich gleich einen Eindruck verschafft und auch er ist erstaunt, „was die in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben,“ Die, das sind Steffen Kauderer und Christian List von Der Rote Hirsch, Annette Currle von Currles Culinarium, Thomas Kielmeyer von Kielmeyers Besen und 1582, Rauschenberger Eventcatering, Salvatore Marrazzo vom Accanto und Cosmopolita, Fotios Anastasiou von Fleischmann, Savvas Savvidis von Jack Moody’s und Ioannis Siavilas vom Joe Penas.

Wirtesprecher Salvatore Marrazzo ist froh, dass es nun losgeht. Selbstverständlich sei dies in Anbetracht der kurzen Vorbereitungszeit nicht. Ohne die reibungslose Zusammenarbeit mit der Stadt und der guten Stimmung unter den Wirten hätte das nicht geklappt. Derweil ist Michael Metzler dankbar, dass der Marktplatz dieses und nächstes Jahr nicht verwaist ist. Selbstredend hat er jetzt ein Auge darauf, ob der „Esslinger Sommer“ Impulse für die endgültige Version der Stadthocketse nach dem Zwiebelfest setzen kann. Schließlich machen die Sommerfest-Wirte auch kein Hehl aus ihrem Anspruch, eine Brücke schlagen zu wollen, „um uns für das neue Fest zu empfehlen“. Dazu haben sie bis zum 12. August Gelegenheit.