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Nach dem Tod einer vierköpfigen Familie in einem Haus in Esslingen läuft die Suche nach der Ursache. Was war der Grund für die erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration?

Esslingen (dpa/lsw) - Der plötzliche Tod einer vierköpfigen Familie in Esslingen gibt der Polizei Rätsel auf. Die Suche nach der Ursache für den Vergiftungstod einer jungen Familie in Esslingen-Mettingen könnte sich noch länger hinziehen. Experten seien vor Ort, Ergebnisse gebe es aber noch nicht, teilte ein Sprecher der Polizei am Dienstag mit. «Wir ermitteln in alle Richtungen.»

Derzeit spreche vieles dafür, dass die Ursache womöglich an der Heizungsanlage des Hauses zu suchen sein könnte. Es gebe weiterhin keine Hinweise auf ein Verbrechen oder einen Suizid. «Wir gehen von einem Unglück aus», sagte er. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart.

Unterdessen soll die Obduktion der vier Leichen letzte Zweifel daran ausräumen, dass die beiden 29 Jahre alten Eltern und ihre drei und vier Jahre alten Kinder tatsächlich an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung starben. Mit Ergebnissen der Obduktionen sei aber erst am Mittwoch zu rechnen, hieß es bei der Staatsanwaltschaft.

Angehörige hatten die Toten am Montagmittag durch ein Fenster entdeckt und per Notruf die Rettungskräfte alarmiert. Messtechniker sprachen von einer erhöhten Konzentration von sehr giftigem Kohlenmonoxid in dem Wohnhaus. Das farb- und geruchlose Gas entsteht unter anderem beim Verbrennen von Kohle oder Gas und führt zu Bewusstlosigkeit und zum Erstickungstod.

Bei den Toten handelt es sich um eine türkischstämmige Familie aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern. 50 bis 60 Angehörige und Bekannte der Familie waren am Montag zum Unglückshaus gekommen.

Kohlenmonoxid entsteht unter anderem, wenn Materialien ohne genügend Sauerstoff verbrennen, etwa in geschlossenen Räumen oder bei defekten Heizanlagen. Bei der Lagerung von Holzpellets kann ebenfalls CO entstehen. Auch an Stromaggregaten, die meist mit Diesel oder Benzin betrieben werden, entstehen giftige Abgase wie Kohlenmonoxid. Ein solches Aggregat, das die Versorgung mit Energie unabhängig vom Stromnetz sicherstellt, sollte also nicht in geschlossenen oder schlecht belüfteten Räumen genutzt werden.